SN.AT / Kolumne / Spitze Feder

Scharfe Mischung

Niemandem ist mehr zu trauen. Auch keinem Starkoch.

Martin Behr

Er habe das vom Maestro kreierte "Sexgewürz" - eine Mischung aus Kurkuma, Paprika, Zimt, Knoblauch, Kardamom, Chili, Ingwer, Koriander, Rosenblüten und Vanille - verwendet, doch die im Produktnamen versprochene Wirkung habe bei seiner Frau nicht eingesetzt, klagte ein Konsument. Ärgerlich. Der Verband Sozialer Wettbewerb (Berlin) zog vor Gericht. Begründung: Die stimulierende Wirkung durch die Gewürzmischung sei nicht nachweisbar. Er habe den frivolen Namen als Gag gewählt, sagte der Starkoch. Das Gericht folgte ihm. "Sexgewürz" darf weiter so heißen. Auch wenn es das Sexualleben nicht würzt. "Verführung pur"? Scharf ist nur der Chili: "Aaaaaah!" Wem kann man noch trauen?