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Todesmutig im Bio-Geschäft

Michaela Hessenberger

Wer sein Einkaufswagerl durch Bio-Geschäfte schiebt, ist mit sich und der Umwelt im Einklang. Der legt laschen Mangold ebenso aufs Kassen-Förderband wie Vollkorn-Couscous und Seidentofu. Erst ein unbedachter Satz am Ende des Streifzugs zerreißt die Idylle: "Geh, ham Sie bitte a kleines Obstsackerl für mi?" - Erstarren. Verachtende Blicke der Kassierin, und vor allem der Kundinnen dahinter. Im Bio-Laden ein Plastiksackerl erbitten wollen. Todesverachtend mutig. Aber warum sollte man ein Alternativsackerl aus Maisstärke kaufen, wenn das Obst foliert und das Fleisch in Plastik gefangen ist?