"Also, der 2014er-Jahrgang wird sicher nicht in die Geschichte eingehen", sagt einer in der Weinrunde. "Zu schlank, zu wenig Charakter, zu viel Säure, keine Nachhaltigkeit. Ist ja auch kein Wunder, bei dem Wetter", brummt ein anderer. "Samma froh, dass wir den 15er haben", wirft ein Dritter ein. Der Vierte: "Hm, zu mollig, zu fruchtig, hat so gar keinen Pep. Wann soll man den trinken?" Im Hintergrund läuft im Fernseher ein Bericht über die Winterwetterkapriolen Ende April: Mitten in der Blüte wurde der Wein eiskalt erwischt, man befürchtet große Schäden, ja Ausfälle. "Ob wir uns den 15er nicht doch einlagern sollten?", fragt einer nach einer kurzen Stille in der Runde. - Alle nicken und stoßen noch einmal an.
Was Weinfreunde wirklich wollen
