Die Teufelsküche hat die geopolitische Entwicklung satt. Es kracht an allen Ecken und Enden und jeder glaubt, der andere hat angefangen. Da kann man nichts mehr schön reden. Aber einen guten Ratschlag hätten wir schon: Gebt endlich Ruhe und geht essen. Wie? Das sei leichter gesagt als getan. Blödsinn. Es gibt bereits Lösungen, die garantiert wirken. Spätestens seit 2006 wird etwa bereits das Fliegende Spaghettimonster (FSM) angebetet. Um die Friedfertigkeit dieser tatsächlich weltweit bereits in vielen Staaten anerkannten Religion zu unterstreichen, nennen sich die Anhänger dieser Glaubensrichtung Pastafari. Der Prophet dieser Religion ist auch ihr Prophet. Das ist der Physiker Bobby Henderson. Er rief auf, den okkulten unbeweisbaren Gottheiten abzuschwören und sich dem FSM zuzuwenden. Es heißt, das FSM sei ihm als riesige Portion Spaghetti mit Fleischbällchen zugeflogen. Seitdem setzt sich jeder Pastafari ein Nudelsieb auf seinen Kopf, wenn er dieses Symbol anbetet. Es wäre töricht zu sagen, dass die Pastafari total verrückt sind. Hätten wir einem der irischen Säulenheiligen der Literatur, George Bernard Shaw, nur rechtzeitig Gehör geschenkt, dann wäre vieles anders gekommen. Denn dieser meinte: "Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute. Wir sehen ja, wohin uns die normalen gebracht haben." Jetzt sind sie unter uns. Seit mittlerweile 17 Jahren. Und machen uns Hoffnung. Denn es ist quasi unmöglich, dass von Pastafari Gewalt ausgeht. An ihrem Tisch ist jeder willkommen. Als größtmögliche Brutalität an diesem Tisch, wenn ein Pastafari den anderen mit Tomatensauce bespritzt. Dann sagt er weihevoll: "Das ist mein Blut ..." Kinder sind übrigens von Geburt an Pastafari. Das sehen wir jedes Jahr zu Halloween. Da werden aus Frankfurter Würstel kunstvoll Finger geschnitzt und mit Ketchup verziert. Als weiterer Prophet gilt Herbert Grönemeyer. In seinem Lied "Kinder an die Macht" aus dem Jahr 1986 ist folgende Prophezeiung enthalten: "Die Armeen aus Gummibärchen, die Panzer aus Marzipan. Kriege werden aufgegessen. Einfacher Plan, kindlich genial."
Als besonders kinderlieb gelten bekanntlich die Italiener. Die haben allerhand Gedankengut der Kinder und Pastafari umgesetzt. Während man etwa die Mütze des Papstes weltweit Pieolus oder Tiara nennt, heißt sie in Italien "Zucchetto" - "kleiner Kürbis". So geht Volksnähe! Auf eines müssen wir aber aufpassen: Jede groß angelegte Religion wurde irgendwann gespalten. Das darf den Pastafari nicht passieren. Die diskutieren schon länger ausdauernd, was besser ist. Die Nudel oder die Pasta. Gibt überhaupt einen Unterschied? Andererseits: Solange wir darüber noch bei Tisch diskutieren - gibt es keinen Krieg.
