Im Zoofachhandel gibt es herrliche Gegenstände, denen Hunde hinterherrennen können. Wurfs, Stofftiere oder Frisbees. Aber auf der Hitliste der Hundespielzeuge gibt es einen unangefochtenen Spitzenreiter: den Ball. Was ihn auszeichnet: Er kann nicht nur fliegen, sondern nach der Landung auch noch springen und hüpfen. Aus Hundesicht flüchtet er besonders gut und erweckt die Leidenschaft fürs Jagen und Fangen, die in vielen Hunden bis heute schlummert.
Beim Jagen und Fangen der Spielbeute wird der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet, ebenso beim angespannten Warten auf den nächsten Wurf. Dopamin aktiviert das Glückszentrum im Hirn. So weit, so erfreulich. Dopamin trägt bei Mensch und Tier aber auch dazu bei, dass eine Sucht entstehen kann. Leider gibt es Hundebesitzer, denen außer Ballwerfen wenig einfällt, was sie mit ihrem Hund machen könnten. Ein Teufelskreis beginnt: Der Mensch beginnt, dem Hund gefällt es, der Mensch spielt weiter und öfter, denn er ist überzeugt, dem Liebling eine Freude zu machen. So schaukelt sich die Sache hoch, der Hund kann ballsüchtig werden, wir sprechen dann von Balljunkies. Warnzeichen: Der Hund ist im Spiel vollständig auf den Ball fokussiert und bemerkt nicht, wenn andere Hunde in der Nähe sind. Er bekommt große Pupillen und hechelt wild. Ständig fixiert er den Ball, seinen Menschen sieht er nur noch als Wurfmaschine, der er den Ball vor die Füße legt und die dann automatisch macht, was unter Dopamineinfluss vom Hund so herbeigesehnt wird. Neuerlich werfen. Balljunkies sind arm dran, denn es gibt für sie nur eine Therapie: den radikalen Entzug vom Ballspiel. Das ist schwierig für Tier und Mensch und auch traurig, denn so weit muss es nicht kommen. Spiele sind wunderbar, sie machen Spaß, fördern und fordern den Hund und stärken die Beziehung zum Halter. Spiele müssen abwechslungsreich und unvorhersehbar sein, sagen Verhaltensbiologen.
Monotones Ballwerfen ist nichts davon. Wenn man es etwa schafft, das Losstürmen zu verhindern, und ein Kommando setzt, ist das Spiel schon viel besser, denn der Hund muss auf seinen Menschen achten. Als Variante könnte der Hund auch üben, den Ball zu fangen. Geht so: Der Hund macht Sitz, der Mensch stellt sich ihm gegenüber auf und wirft den Ball sanft und im hohen Bogen in Richtung Hund. Schult Selbstbeherrschung und Geschick. Lassen Sie sich inspirieren: Bücher, das Internet und Hundetrainer haben spannende Ballspielvarianten zu bieten.
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