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Die Evangelischen und der Hunger

Deutsche Synode über Welternährung und nachhaltige Landwirtschaft.

Josef Bruckmoser


Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat am Montag über Welternährung und nachhaltige Landwirtschaft beraten. Zu dem Schwerpunktthema sprachen vor den Kirchenparlamentariern in Düsseldorf mehrere Wissenschafter, zudem wurde eine Resolution dazu vorbereitet. Hintergrund ist die Nahrungsmittelknappheit in vielen Teilen der Erde.

Nun kann man natürlich fragen, wer von den globalen Playern auf dem internationalen Lebensmittelmarkt sich von einer kritischen Resolution der Evangelischen Kirche in Deutschland daran würde hindern lassen, seine Geschäfte auf Kosten der Hungernden zu machen. Auf der anderen Seite sind aber diese Rufer in der Wüste unersetzlich. Ob es die Kirchen sind oder Nichtregierungsorganisationen (NGOs) oder dann und wann auch einmal die Vereinten Nationen - würden sie nicht immer wieder die Stimme erheben, dann würde die Welt mit einem Achselzucken darüber hinweggehen.

Die Faktenlage ist erdrückend: 870 Millionen Menschen - etwa jeder achte - leiden an Hunger, rund 8,8 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Unterernährung. Das sind mehr Todesfälle als durch Aids, Malaria und Tuberkulose.