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Heißer Herbst für Papst und Erzbischof

In Rom und Salzburg stehen konkrete Richtungsentscheidungen bevor.

Josef Bruckmoser

Papst Franziskus und der Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner, haben etwas gemeinsam. Beide kommen bei den Menschen sehr gut an. Nicht weil sie ihnen nach dem Mund reden und das Christsein quasi zum Nulltarif offerieren würden, sondern weil sie Persönlichkeiten sind, die offen auf die Menschen zugehen. In Rom gehört der Kirchenfürst ebenso der Vergangenheit an wie in Salzburg der Fürsterzbischof. Papst Franziskus und Erzbischof Franz Lackner vermitteln den Menschen glaubwürdig den Eindruck, dass sie an ihrem Leben und ihren Schicksalen, an ihrer Freude und Hoffnung, an ihrer Trauer und Angst ehrlich interessiert sind und Anteil nehmen.

Im Herbst kommen nun sowohl auf den Bischof von Rom wie auf den Erzbischof von Salzburg die ersten größeren Prüfsteine zu. Franziskus beruft eine außerordentliche Bischofssynode über Partnerschaft, Ehe und Familie in Rom ein. Die Erwartungshaltung an dieses weltweite Bischofstreffen ist groß. Ein Nullergebnis wäre eine Enttäuschung.

In Salzburg hat Erzbischof Lackner das erste Halbjahr seit seinem Amtsantritt zielstrebig genützt, um sein engstes Umfeld zu bestellen. Bald wird sich zeigen, was das für die inhaltliche Ausrichtung des neuen Oberhirten heißt. Eine Messlatte war am Wochenende die Geburtstagsfeier des Domdechanten und Rektors von St. Virgil, Hans-Walter Vavrovsky. Eindrucksvoll hat sich dabei gezeigt, wie nachhaltig eine nach allen Seiten offene Kirche wirkt.