SN.AT / Kolumne / Zeitzeichen / Zeitzeichen

Prominenter Aufschrei gegen die "Euroretter"

Die Regierenden würden an den Bürgerinnen und Bürgern vorbeiregieren und sich von der Finanzwirtschaft vorführen lassen. Das sind zwei der zehn Vorwürfe, die deutsche Wissenschafter, Schauspieler, Ex-Politiker, Unternehmer und Alternativ-Gurus in einem "Generationen-Manifest" erheben.

Josef Bruckmoser

Die ehemalige Bundespräsidentschaftskandidatin Gesine Schwan gehört ebenso dazu wie der Naturwissenschafter Ernst Ulrich von Weizsäcker, die Unternehmerin und Fernsehköchin Sarah Wiener oder der Musiker Marius Müller-Westernhagen.

Das Manifest, das ganzseitig in "Die Zeit" Nr. 25. vom 13. Juni veröffentlicht wurde, ist also kein Aufschrei von "Spinnern". Sie bringen nur auf den Punkt, was viele Menschen spüren: dass die private Finanzwirtschaft eine "strikte Regulierung" braucht und dass die Überbelastung künftiger Generationen durch immer größere Schuldenberge ein Ende habe muss.

Er wird lauter, der Widerstand gegen eine Politik, die uns jahrelang als "alternativlos" verkauft worden ist. Kurioserweise hat der Internationale Währungsfonds (IWF) selbst dazu einen Anstoß gegeben. Die Gralshüter des Geldkapitalismus haben dieser Tage eingestanden, dass die sogenannten Rettungsmilliarden für Griechenland nicht eben gut angelegt waren. Man habe zu sehr an den Daumenschrauben gedreht, anstatt die lahmende Volkswirtschaft zu beleben.

Schön, dass wir das jetzt, Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise, auch wissen dürfen.