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Hinterfotzig rockig: Mit Viech geht's "Heute Nacht nach Budapest"

Die Band Viech bietet eingängige Popmelodien in rockigem Gewand. Mastermind Paul Plut gastiert am Freitag in Salzburg.

Besser überbelichtet als unterbelichtet: Viech sind Christoph Lederhilger (Schlagzeug), Paul Plut (Gesang, Gitarre) und Martina Stranger (Bass, Background-Gesang).
Besser überbelichtet als unterbelichtet: Viech sind Christoph Lederhilger (Schlagzeug), Paul Plut (Gesang, Gitarre) und Martina Stranger (Bass, Background-Gesang).

Gerade noch am Abgrund tänzelnd, geht's jetzt mit festem Schritt voran: Nachdem Paul Plut erst vergangenen Herbst sein großartiges Solo-Debüt "Lieder vom Tanzen und Sterben" unters Volk gebracht hat, geht's mit seiner Band Viech nun "Heute Nacht nach Budapest" (Phonotron). Und während wir Paul Plut solo vor allem als Erzähler düsterer Geschichten im Dialekt erleben, lässt er mit seinen KollegInnen von Viech (Christoph Lederhilger und Martina Stranger) in teils absurder, ironischer und mehrdeutiger Hochsprache kleine Lichter durch die Ritzen des Lebens scheinen.

Der Opener und Titeltrack kommt etwa als schleppender Ohrwurm daher mit hinterfotzigem Text. Einen schönen Kontrapunkt zum rauen, plutigen Gesang bildet bei vielen Songs die Frauenstimme im Background. So bleiben die Hooklines super hängen. Einer der Höhepunkte des Albums ist die Single "Ich hab viele Fehler gemacht" - hier ist der Mitmachfaktor besonders hoch, Fehler inklusive. Auf "Heute Nacht nach Budapest" versammeln sich eingängige Popmelodien in rockigem, rohem Gewand. Und der Anzug sitzt perfekt.

Ein paar Referenzen dürfen an dieser Stelle freilich auch nicht fehlen: Der bittersüße Song "Schöne Schuhe" würde wohl auch Element Of Crime zur Ehre gereichen, und da und dort fühlt man sich ein wenig an Tocotronic erinnert. Aber das ist natürlich alles Quatsch. Denn Viech sind Viech, und das ist gut so.

Gerade hat das Wiener Trio mit steirischen Wurzeln einige Konzerte absolviert, Salzburg stand leider nicht auf der Liste der Minitour. Aber: Am Freitagabend, 27. April, gastiert Paul Plut mit seinem Solo-Programm, also den "Liedern vom Tanzen und Sterben", im Roten Salon der ARGEkultur in Salzburg. Begleitet wird Plut von Kontrabassistin Marie Pfeiffer und Schlagzeuger Julian Pieber, Support kommt von John Dawa, Beginn ist um 21 Uhr. Man kann also vorerst in Salzburg bleiben und den Trip nach Budapest noch ein wenig aufschieben - aber um es mit Viech zu sagen: "Macht ja nichts!"

Infos:
viech.org
paulplut.com

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