Dass von Wolfgang Amadé Mozart nur so wenige Liebesbriefe an seine Frau erhalten sind, hat einen einfachen Grund: In seinen Wiener Jahren unternahm der Komponist nur selten Reisen, und fast immer begleitete ihn Constanze dabei, die er 1782 geheiratet hatte.
1789 jedoch war er in Begleitung des Fürsten Lichnowsky unterwegs zum preußischen Königshof. Die Briefe, die er von seiner Reise an sein "liebstes, bestes Weibchen schrieb, bieten daher "die Möglichkeit, tief in Mozarts Herz zu blicken", heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Internationalen Stiftung Mozarteum.
Sie hat eine besondere Rarität erworben: Einen Brief, den Mozart aus Prag schrieb, und dessen Inhalt lange Zeit nur aus einer Publikation des 19. Jahrhunderts bekannt war. Jetzt ist das kostbare Original Teil der großen Autographensammlung in der Stiftung. Über die Digitale Mozart Edition ist es auch online einsehbar.
In einem Video zum Karfreitag präsentiert Ulrich Leisinger, der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, den Neuerwerb, und Konzertchef Andreas Fladvad liest aus dem Brief, in dessen Datierung sich ein schöner Zufall verbirgt: 1789 fiel - ebenso wie heuer - der Karfreitag auf den 10. April.