SN.AT / Leben

Das ist die perfekte Welle!

An das Lied von Juli denkt man unweigerlich angesichts der bis zu 1,5 Meter hohen Surfwelle in Ebensee. Eine tolle Möglichkeit für Surfer, das Gefühl auf dem Brett voll auszukosten.

Das Surfen auf der künstlichen Welle ist leichter zu erlernen als jenes auf Meereswellen.
Das Surfen auf der künstlichen Welle ist leichter zu erlernen als jenes auf Meereswellen.

Alles begann mit einer Liebe zum Surfen, die Maximilian Neuböck bei Urlauben in Spanien für sich entdeckte. Bereits als Siebenjähriger stellte sich der Bub aus Ebensee am Traunsee auf das Brett und schaffte es, die Balance zu halten, die Welle zu reiten. Mit 14 probierte er es zum ersten Mal am heimischen Fluss. Er wurde immer besser und Teil einer kleinen Gemeinschaft, die gemeinsam dem herausfordernden Sport des Flusswellenreitens frönt. Heute ist Neuböck 31 - und hat sich einen großen Traum erfüllt. "Auf natürliche Weise kann man an einem Fluss nur ein paar Wochen im Jahr surfen", erklärt er. "Mein Ziel war es, etwas zu schaffen, sodass ich das ganze Jahr surfen kann, ohne ans Meer ziehen zu müssen."

Täglich surfen können

Die Idee für die künstliche Welle an der Traun bei seinem Heimatort Ebensee war geboren. Fortan machte sich Neuböck auf die Suche nach einem geeigneten Ort mit den entsprechenden technischen Voraussetzungen, um eine solche Anlage zu errichten. Die Pacht für die Grünfläche zu erhalten sei nicht allzu schwierig gewesen, berichtet er, der darauffolgende Weg dafür umso aufwendiger. "In unserer Gegend ist Hochwasser ein großes Thema, zusätzlich galt es, den Naturschutz und die Sicherheit trotz der Hochspannungsmasten vor Ort zu gewährleisten", berichtet Neuböck. "Es war nicht so, dass jemand etwas gegen den Bau gehabt hätte, aber es musste viel abgeklärt werden." Fünfeinhalb Jahre habe es gedauert, bis die Anlage stand - dabei habe die Bauzeit nur ein Dreivierteljahr betragen.

Nach fünfeinhalb Jahren Vorbereitung ging die Welle in Betrieb.
Nach fünfeinhalb Jahren Vorbereitung ging die Welle in Betrieb.
Gemütliche Stühle laden nach dem Surfen zum Entspannen ein.
Gemütliche Stühle laden nach dem Surfen zum Entspannen ein.

2020 konnte die künstliche Welle starten und lockte sogleich Surfbegeisterte aus nah und fern herbei. 10.000 Gäste verzeichnet Neuböck jedes Jahr. Er arbeitet Vollzeit am Betrieb, die ganze Familie ist mit eingespannt. Denn die Welle hält einen beschäftigt: Je nach Wasserstand passt Neuböck sie hydraulisch an - die Höhe variiere dadurch zwischen 0,75 und bis zu 1,5 Metern. "Zusätzlich haben wir Mitarbeiter wie zum Beispiel Surflehrer und in der Gastronomie sowie Sommerpraktikanten."

Mehr Zeit auf der Welle

Die 41-jährige Astrid Schabransky ist einer der Stammgäste auf der Welle. "Ich komme gern hierher und genieße das Surf-Feeling", erzählt die Linzerin. Im Urlaub surfe sie auch im Meer, "der Vorteil hier ist, dass man mehr Zeit auf der Welle hat". Das bestätigt auch Neuböck: "Wenn man im Meer den ganzen Tag im Wasser ist, dann ist es schon sehr viel, wenn man davon zehn Minuten auf einer Welle steht. Hier bekommt man die zehn Minuten ganz leicht zusammen." Das Surfen auf der künstlichen Flusswelle sei auch deshalb so beliebt, weil es deutlich einfacher zu erlernen ist als jenes auf Meereswellen. "Am Anfang war das Flusssurfen noch ein Kompromiss zum Meersurfen. Mittlerweile ist es eine ganz eigene Sportart", ergänzt Neuböck.

Fünf Mal in der Woche ist auch der 21-jährige David Ostermünchner auf der Welle in Ebensee anzutreffen. Der Bad Ischler testet dabei Bretter, die er mit Kollegen selbst baut. "Es ist toll, dass wir hier auch eine Surfkultur haben", meint er. Die 19-jährige Ronja Bohninger, ebenfalls aus Bad Ischl, ergänzt, sie sei am liebsten im Frühling und Herbst auf der Welle, "es ist einfach eine richtig coole Sportart und macht riesigen Spaß".

Ausrüstung vor Ort

Ein Neoprenanzug ist zum Surfen auf der Welle erforderlich - je nach Jahreszeit und Luft- bzw. Wassertemperatur variiert dabei die nötige Dicke des Neoprenstoffs. Auch eine Neoprenhaube, optisch vergleichbar mit einer Sturmhaube, kann vonnöten sein, spezielle Surfschuhe und ein Helm sind unbedingt zu empfehlen. Sämtliche Surfbekleidung sowie das Brett lassen sich vor Ort ausleihen.

Wer es mit dem Surfen probieren will, jedoch noch nie auf einem Brett gestanden ist oder sich mit professioneller Unterstützung an den Sport heranwagen möchte, kann vor Ort Kurse besuchen und Einzelstunden nehmen.

Weitere Infos:
www.theriverwave.com