Wer regelmäßig ein Fitnessstudio besucht, bekommt den Eindruck, dass die Freude an der Bewegung selten größer war. Statistiken untermauern dieses subjektive Empfinden. "In Österreich betreiben aktuell rund 50 Prozent der Menschen Sport. 13 Prozent trainieren in Freizeit- und Fitnessanlagen", erläutert Christian Hörl, der Geschäftsführer von MyGym, der zugleich Bundesbranchensprecher der heimischen Fitnessbetriebe ist. Damit liegt Österreich etwa gleichauf mit Deutschland und der Schweiz, in Skandinavien und in England hingegen beträgt dieser Wert deutlich mehr als 20 Prozent. "So gesehen schlummert da noch viel Potenzial", sagt Hörl, der darüber hinaus eine Wandlung in der öffentlichen Wahrnehmung feststellt.
Längst ist die "Muckibude" salonfähig geworden. Nur etwa ein Drittel seiner Kunden kommt zum klassischen Muskeltraining. "Das Hauptmotiv ist mittlerweile die Gesundheitsförderung und Prävention neben anderen Motiven wie zum Beispiel einer schlankeren Figur", erklärt Hörl. Je nach Angebot unterscheidet sich auch das Alter der Trainierenden. Bei den MyGym-Studios liegt der Durchschnitt bei 33 Jahren, bei den höherpreisigen Prime-Ablegern bei 46 Jahren. Tendenziell wird das Publikum älter, weil auch das Bewusstsein für Bewegung und Gesundheit steigt. Gleichzeitig gibt es einen gegensätzlichen Trend. "Aktuell zeigen besonders viele Mädchen oder junge Frauen Interesse an Fitnessprodukten", sagt MyGym-Chef Hörl. Dass sich Menschen in Österreich generell mehr bewegen als in der Vergangenheit, ist auch in Studien nachgewiesen. "Vor allem das Thema Corona hat hier zu einem Umdenken geführt", weiß Hörl. Und dennoch sieht er noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.