Welche Symptome treten bei der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung auf?
Im Falle einer chronischen Rhinosinusitis (CRS ), mit oder ohne Nasenpolypen, kommt es zu einer permanenten Anschwellung der Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen, primär ausgehend von den sogenannten Siebbeinzellen. Man spricht von einer chronischen Rhinosinusitis, wenn die Beschwerden länger als drei Monate andauern. Lokale Symptome sind eine behinderte Nasenatmung, eine ständig verstopfte Nase und Nasensekretion, die nach hinten in den Rachen abfließt. Das verursacht eine Irritation mit morgendlichem Räusperzwang, Globusgefühl - auch bekannt als "Frosch im Hals" -, Heiserkeit mit Stimmschwäche und Husten sowie Bronchitis. Häufig besteht ein eitriger Ausfluss und viele Betroffene klagen über Gesichts- bzw. Kopfschmerzen sowie über eine Reduktion oder auch den Verlust des Geruchssinns. Patientinnen und Patienten mit einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung mit Nasenpolypen leiden häufig auch unter Asthma. Die Einschränkung der Lebensqualität ist zum Teil erheblich.
Worin liegen die Ursachen?
Anatomische Faktoren wie Engstellen in den Nasennebenhöhlen und eine verkrümmte Nasenscheidewand tragen zu wiederkehrenden Infektionen und letztlich zur Chronifizierung bei. Eine wichtige Rolle dabei spielen Bakterien, Allergien, Pilzsporen sowie die zunehmende Umweltverschmutzung.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Der Facharzt bzw. die Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde tastet die Nasennebenhöhlen ab und führt eine umfassende Anamneseerhebung, einen HN O-Status sowie eine Nasenendoskopie durch. Darüber hinaus ist eine Untersuchung mittels Computertomografie (CT) das diagnostische Mittel der Wahl. Bei Kindern empfiehlt sich eine Magnetresonanztomografie (MRT ). Bei Vorliegen einer wiederholt auftretenden eitrigen Sekretion ist es ratsam, einen Abstrich mit Keimbestimmung durchzuführen. Besteht der Verdacht auf eine Allergie, sind Allergietests notwendig. Eine Blutuntersuchung auf Entzündungsparameter ergibt keine weiteren Hinweise.
Welche konservativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Primär kommen natürlich konservative Therapiemethoden zum Einsatz wie tägliche Spülungen mit Solelösungen und leicht cortisonhaltige Nasensprays. Diese wirken nur an der Schleimhaut und haben keine Nebenwirkungen auf den gesamten Körper. Bei immer wieder auftretendem eitrigen Nasenausfluss sind Antibiotika unerlässlich. Auch kurzfristige orale Steroidgaben helfen. Zusätzlich wichtig sind pflanzliche Mittel, aber auch die Komplementärmedizin wie Akupunktur und Homöopathie. Bei Vorliegen einer Allergie sollte auch diese entsprechend therapiert werden.
Wann ist eine Operation sinnvoll?
Nützen all diese Maßnahmen jedoch nicht und leiden Betroffene unter ständig wiederkehrenden Nasennebenhöhlenentzündungen, dann kann die sogenannte funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenoperation (FESS ) Linderung bringen. Der minimalinvasive, hochpräzise Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt: Über die Nasenöffnungen werden die Engstellen der Nasennebenhöhlen erweitert und Entzündungsherde entfernt. In vielen Fällen führt man zusätzlich eine Begradigung der Nasenscheidewand und Verkleinerung der Nasenmuscheln durch. Mit dieser Operation ist in einem sehr hohen Prozentsatz eine deutliche Verbesserung der lokalen Beschwerden und auch der Lebensqualität zu erzielen.
Was ist neu?
Bei Patientinnen und Patienten mit häufig wieder auftretenden Polypen trotz mehrfacher Operationen ist die Gabe monoklonaler Antikörper, sogenannter Biologika, sinnvoll. Diese werden lebenslang einmal monatlich unter die Haut gespritzt und liefern erfolgversprechende Ergebnisse.

