Eigentlich nimmt die Entwicklung des altersbedingten Haarverlusts bei Männern schon in der Pubertät ihren Anfang. Dann nämlich, wenn das männliche Geschlechtshormon Testosteron in hohen Mengen ausgeschüttet wird. "Testosteron führt eher zum Haarausfall, während das weibliche Geschlechtshormon Östrogen vor diesem schützt", erklärt Johannes Griss, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Medizinischen Universität Wien. Während Haarausfall bei Frauen also mit einem Rückgang des weiblichen Geschlechtshormons zusammenhänge, handle es sich bei Männern nicht um ein Symptom einer Hormonumstellung, sondern vielmehr um ein Fortschreiten der Auswirkungen durch Testosteron.
Haarausfall beeinflusst Psyche oft negativ
Dabei spielt die Genetik eine große Rolle. Anders als bei Frauen, bei denen der Haarausfall diffus an unterschiedlichen Stellen des Kopfes erfolgen kann, ist bei Männern besonders der Oberkopf betroffen, während hinten und seitlich die Haare bis ins hohe Alter bestehen bleiben. Der Grund dafür sind Rezeptoren in den betroffenen Haarwurzeln, die empfindlich auf Testosteron reagieren. Wie empfindlich allerdings, sei eine Frage der Veranlagung, erklärt Griss.