SN.AT / Leben / Karriere / Die lebensverlängernde Kraft der Bildung

Höhere Bildung verlängert die Lebensdauer

Bildung wirkt sich auf das ganze Leben aus. Was braucht es, um ein selbstbestimmtes, erfülltes Dasein zu führen? Bildung ist ein Teil davon.

Hochwertige Bildung hat Auswirkungen auf das gesamte menschliche Leben. Der Schlüssel dazu sind engagierte Lehrkräfte.
Hochwertige Bildung hat Auswirkungen auf das gesamte menschliche Leben. Der Schlüssel dazu sind engagierte Lehrkräfte.

Wissen ist das halbe Leben: Bildung ist für junge Menschen essenziell, um sich ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben aufbauen zu können. Schenkt man Statistik Austria Glauben, so hat eine hochwertige Bildung Auswirkungen auf das gesamte menschliche Leben - und auf die Lebenserwartung. So haben Akademikerinnen die höchste und Pflichtschulabsolventen die niedrigste Lebenserwartung.

Zusammenhänge zwischen Herkunft, Bildungsgrad und Lebenserwartung

Neue demografische Kennzahlen zeigen, dass die Anzahl der verbleibenden Lebensjahre mit höherem Bildungsgrad zunimmt. Im Alter von 35 Jahren, wenn die meisten ihren formalen Bildungsweg abgeschlossen haben, können Männer mit Hochschulabschluss ein durchschnittliches Alter von 84,2 Jahren erwarten - jene mit Pflichtschulabschluss hingegen nur 76,6 Jahre.

Die Lebenserwartung von Frauen mit Pflichtschulabschluss liegt bei 82,7 Jahren, jene von Frauen mit Hochschulabschluss sogar bei 86,9 Jahren. Der Unterschied ist dabei von 2015 bis 2021 von 6,3 auf 7,6 Jahre bei Männern und von 3,4 auf 4,2 Jahre bei Frauen gewachsen.

2022 lebten rund 2,35 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich. Damit hat mehr als ein Viertel der Bevölkerung seine Wurzeln im Ausland. Dennoch bestimmt in Österreich die soziale Herkunft immer noch stärker als im EU-Vergleich über Bildungswahl und -erfolg. Dabei kann Bildung viel kompensieren - das ist insbesondere in den Ballungsräumen an Schulen mit einem hohen Anteil an Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien wichtig. Diese starten oft mit geringeren Deutschkenntnissen, erhalten in ihrem Umfeld meist wenig Hilfe beim Lernen und es mangelt ihnen an weiterführenden Perspektiven. Laut Teach For Austria fehlt es gerade hier häufig an Lehrkräften und damit an fairen Chancen. Vor allem im urbanen Bereich würden zudem viele Jugendliche ihren Bildungsweg zu früh abbrechen.

Engagierte Lehrkräfte als Schlüssel für gute Bildung

Teach For Austria ist Teil des weltweiten Netzwerks Teach For All und setzt sich in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien für hochwertige Bildung ein. Denn: Engagierte Lehrkräfte seien der Schlüssel für eine gute Ausbildung. Damit Kinder durch Bildung in ihren individuellen Fähigkeiten gefördert werden und ihnen somit alle Wege offenstehen, stellt das Netzwerk seit 2011 jährlich einen Fellow-Jahrgang aus motivierten Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen zusammen. Als Lehrkräfte an Mittelschulen und polytechnischen Schulen oder als pädagogische Fachkräfte in Kindergärten eröffnen sie Kindern mit schwierigeren Startbedingungen neue Perspektiven und damit weiterführende Bildungswege.

"Engagierte Lehrkräfte können einen großen Unterschied machen."
Christiane Steinlechner
Teach For Austria, Oberösterreich

"Für uns sind Pädagoginnen und Pädagogen der entscheidende Faktor. Daher schicken wir nur die besten Absolventinnen und Absolventen in die Klassenzimmer. Engagierte Lehrkräfte können einen großen Unterschied machen, wenn sie die Kinder mit einem potenzialfokussierten Blick sehen. Ziel unseres Leadership-Programms ist daher die Stärkung der Lehrkraft", erklärt Christiane Steinlechner, Regionalleiterin von Teach For Austria in Oberösterreich. "Es geht uns darum, die Schule für neue Impulse zu öffnen, Lehrkraft als schönen Beruf zu erleben und zu unterstützen, wo es nötig ist."

Das Aufzeigen von Perspektiven zählt ebenfalls zu den fokussierten Bereichen, wie Steinlechner erläutert: "Unsere Fellows erheben nicht den Anspruch, bessere Lehrkräfte zu sein. Sie haben jedoch in ihrer Entwicklung unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die sie über einen Zeitraum von zwei Jahren in ihre Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern einbringen. Dadurch übernehmen unsere Fellows gesellschaftliche Verantwortung und verändern so Lebenswege. Den ihrer Schülerinnen und Schüler und ihren eigenen."