Mit Beginn des aktuellen Monats sind in Österreich neue Änderungen in der Rechtschreibung offiziell in Kraft getreten. Der Rechtschreibrat - ein Gremium von etwa 40 Personen aus sieben deutschsprachigen Ländern und Regionen - hat diese aktuell beschlossen. Die neuen Regelungen gelten in den verschiedenen deutschsprachigen Ländern ab unterschiedlichen Zeitpunkten, danach läuft eine Übergangsfrist von zwei Jahren.
Was ändert sich konkret in der Rechtschreibung?
Zu den wichtigsten Änderungen laut Redaktion des Österreichischen Wörterbuchs beim Österreichischen Bundesverlag zählen Neuerungen bei Anglizismen, Beistrichsetzung, dem Genitiv-Apostroph und der Schreibung von Fremdwörtern mit ph beziehungsweise f. Konkret heißt das, dass in der neuen Rechtschreibung erstmals die Schreibung von Anglizismen normiert wird. Dabei geht es etwa darum, ob Wörter groß oder klein, getrennt, zusammen oder mit Bindestrich geschrieben werden. Es wird auch geregelt, dass englische Verben grundsätzlich deutsche Flexionsendungen erhalten, etwa "Sie surft im Internet". Des Weiteren gibt es Änderungen bei der Schreibung mit ph beziehungsweise f. In den Fachsprachen bleibt das ph erhalten, in der Alltagssprache müssen die Wörter mit f geschrieben werden.
Bezüglich der Beistrichsetzung wird bei erweiterten Infinitivgruppen nun immer ein Beistrich gesetzt, zum Beispiel: "Es ist möglich, morgen zu kommen." Der Genitiv-Apostroph ist weiterhin nicht vorgesehen, allerdings gibt es nun eine Ausnahme: In Eigennamen von Lokalen und Institutionen ist ein Genitiv-Apostroph nach Rufnamen nun erlaubt. Ein Beispiel dafür: "Rudi's Würstelstand".
Österreichische Wörterbuch in neuer Auflage verfügbar
"Der Rechtschreibrat legt nicht willkürlich fest, wie etwas geschrieben wird. Stattdessen beobachtet er sehr genau, wie in deutschsprachigen Regionen Sprache verwendet wird. Er macht somit zur Regel, was sich bereits im Alltagsgebrauch durchgesetzt hat", erklärt Christiane Pabst. Die Chefredakteurin des Österreichischen Wörterbuchs (ÖWB) ist neben Personen aus Wissenschaft, Didaktik und Journalismus eines der Mitglieder des Gremiums. Sie führt weiter aus: "Seit Juni 2025 ist das Österreichische Wörterbuch in neuer Auflage verfügbar. Dort können die Menschen nachschlagen, welche Schreibungen richtig sind."