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Dacia Hipster Concept: Minimalismus als Zukunftsentwurf

Dacia ist erfolgreich wie nie. Doch anstatt sich auszuruhen, blickt man mutig nach vorn. Mit dem Hipster Concept zeigt man eine spannende, vollelektrische Microcar-Studie.

Optisch wirkt die Dacia-Studie Hipster gewöhnungsbedürftig. Zukunftsweisend sind die Detaillösungen des Konzeptfahrzeugs aber auf jeden Fall.
Optisch wirkt die Dacia-Studie Hipster gewöhnungsbedürftig. Zukunftsweisend sind die Detaillösungen des Konzeptfahrzeugs aber auf jeden Fall.
Optisch wirkt die Dacia-Studie Hipster gewöhnungsbedürftig. Zukunftsweisend sind die Detaillösungen des Konzeptfahrzeugs aber auf jeden Fall.
Optisch wirkt die Dacia-Studie Hipster gewöhnungsbedürftig. Zukunftsweisend sind die Detaillösungen des Konzeptfahrzeugs aber auf jeden Fall.

Es gibt sie noch, die Erfolgsmeldungen aus der Automobilbranche. War es vor nicht allzu langer Zeit noch vor allem das Premiumsegment, das in Sachen Umsatzrenditen und Verkaufszahlen den Takt vorgab, so sind es heute immer öfter vermeintliche Brot-und-Butter-Modelle, die den großen Konzernen die in Schräglage geratenen Bilanzen wieder geraderücken.

Das beste Beispiel dafür, wie erfolgreich man mit durchwegs günstigen, aber von der Kundschaft als wertig und fair bepreisten Fahrzeugen sein kann, ist die Renault-Tochtermarke Dacia. Ein Blick auf die heimischen Zulassungszahlen belegt, dass man auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten extrem erfolgreich Autos verkaufen kann. 8893 bis inklusive August in Österreich verkaufte Dacias bedeuten einen Rekord-Marktanteil von aktuell 4,7 Prozent. Exakt 20 Jahre, nachdem die Marke hierzulande mit Claims wie "Neuwagen zum Preis eines Gebrauchten" erstmals für Aufsehen sorgte, scheint die Erfolgsgeschichte gerade um ein weiteres Erfolgskapitel prolongiert zu werden. Hauptverantwortlich für den anhaltenden Dacia-Hype sind hierzulande ebenso wie in den meisten anderen europäischen Märkten vor allem zwei SUV-Modelle: der Duster und der Bigster. Allein das gerade erst im vergangenen Mai eingeführte erste C-Segment-SUV der Marke steht sinnbildlich für den steilen Aufstieg des rumänischen Traditionsherstellers. Wenige Monate nach der Markteinführung liegt der Bigster im internen Ranking hinter dem Duster und dem Sandero bereits auf Platz drei. Im August war das erste große SUV der Markengeschichte mit 437 in Österreich neu zugelassenen Einheiten sogar das meistverkaufte SUV im Lande. Bemerkenswert ist auch, dass sich etwa 80 Prozent der Bigster-Käufer erstmals für einen Dacia entschieden haben. Das bedeutet, es kommt praktisch zu keinem Kannibalisierungseffekt bei anderen Modellen.

Unter Führung der gerade erst vor wenigen Wochen ins Amt gekommenen CEO Katrin Adt will man das aktuelle Momentum bewahren und sogar noch weiter ausbauen. Ein besonders spannender Beleg für den wachsenden Mut der Marke, künftig auch über die vermeintlich vorgegebenen Grenzen der Markenidentität hinauszuwachsen, ist das Dacia Hipster Concept. Wobei wachsen angesichts der gerade einmal drei Meter kurzen Microcar-Studie wohl die falsche Bezeichnung ist.

Die Idee des vollelektrischen Fahrzeugs für das Sub-A-Segment besteht darin, zu zeigen, wie man Elektromobilität möglichst günstig anbieten kann. Das Resultat ist ein auf den ersten Blick kurios wirkendes, quaderförmiges Mini-Auto, dessen Detaillösungen dann aber doch mehrheitsfähig erscheinen - etwa ein Glasdach im vorderen Bereich, das an der Kreuzung den Blick auf die nächste Ampel möglich macht.

Mit einem avisierten Leergewicht von nur 800 Kilogramm wäre der Hipster noch einmal 20 Prozent leichter als das aktuelle, ebenfalls kleine E-Auto Dacia Spring. Wäre - denn ob der Hipster so oder ähnlich in Zukunft wirklich auf die Straße kommt, hängt angesichts des teils äußerst unkonventionellen Zugangs neben der Technologieentwicklung auch von den zukünftigen Regularien in der EU ab. Grundsätzlich bietet der Hipster genug Platz für vier Personen. Möchte man den 70 Liter kleinen Kofferraum auf 500 Liter vergrößern, muss man mit zwei Sitzen weniger auskommen. Innen wie außen setzt Dacia beim Hipster auf extremen Minimalismus. Einfache Schiebefenster, flache Blechteile sowie Heckleuchten, die innerhalb der Heckklappe montiert sind und so ohne zusätzliche Schutzverglasung auskommen, stehen repräsentativ für das Motto "weniger ist mehr".

Der Verzicht auf Überflüssiges bezieht sich naturgemäß auch auf die Motorisierung. Der Akku soll so groß dimensioniert sein, dass künftige Hipster-Fahrer nur zwei Mal in der Woche laden müssen. Wenn sie nicht mehr als 40 Kilometer am Tag fahren.