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Kia EV3: Neues Elektro-SUV setzt Maßstäbe in Reichweite und Design

Mit dem eckigen EV3 ersetzt Kia den kürzlich eingestellten e-Soul - und setzt damit nebenbei eine neue Technik-Benchmark für Stromer.

Gib dir die Reichweiten-Kante: Kia stellt mit dem neuen EV3 eine frische Benchmark im Elektro-SUV-Sektor vor.
Gib dir die Reichweiten-Kante: Kia stellt mit dem neuen EV3 eine frische Benchmark im Elektro-SUV-Sektor vor.

Beim größeren EV9 ließ sich Kias neuer Kanten-Look noch auf ziemlich viel Auto verteilen. Beim 70 Zentimeter kürzeren EV3 springt die maßstabsgerecht übertragene Geometrie dagegen ziemlich komprimiert ins Auge und braucht vielleicht etwas Gewöhnungszeit. Für das Innenraum-Design stand merkbar ebenfalls der EV9 Pate, allerdings ist es hier mit pfiffigeren Ideen aufbereitet. Das Armaturenbrett dominiert das bereits aus anderen Modellen bekannte Widescreen-Cockpit mit drei aneinandergereihten Display-Segmenten für Instrumente, Klimasteuerung und Infotainment. Ausstattungsabhängig sind die komfortablen Relaxation-Liegesitze und die variable Mittelkonsole mit einer herausziehbaren Ablage an Bord.

Kia EV3 punktet im Test mit Realdistanz

Zum bereits erfolgten Marktstart tritt der kompakte Stromer mit nur einer Motorisierung zu 204 PS und Vorderrad-Antrieb an. Eine stärkere GT-Variante mit 4WD wird im kommenden Jahr nachgereicht. Zur Wahl stehen zwei Akku-Größen zu 58,3 und 81,4 kWh, für die Kia 436 und 605 Kilometer WLTP-Reichweite angibt. Im ersten Test konnte der EV3 dieses Versprechen auch tatsächlich fast ohne Abzüge einlösen. Im Alltagsbetrieb lag die Abweichung unter sieben Prozent, womit in der Praxis für das Long-Range-Modell mindestens 570 Kilometer Realdistanz erreichbar sind. Die Maximalleistung von 128 kW beim Laden mag nicht nach einem Spitzenwert aussehen, weil der Peak aber verhältnismäßig lange gehalten wird, lässt sich in rund 30 Minuten genügend Saft für 427 Kilometer aus dem Schnelllader ziehen. Eher bescheiden machen sich dagegen die 11 kW für das Wechselstromladen aus - Kia will hier demnächst auf 22 kW aufbessern.

Ingenieure verbessern EV3-Handling merklich

Lob verdient sich der EV3 jedenfalls bei den Handling-Talenten, gewichtsbedingt sonst eher die Problemzonen von E-Modellen. Wie schon bei EV6 und EV9 haben die Ingenieure aber auch dem kleinen und dennoch rund 2,3 Tonnen schweren Bruder unerwartete Leichtfüßigkeit und Agilität anerzogen. Mit 7,5 bis 7,7 Sekunden bietet der EV3 auch ansehnliche Sprintwerte, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 km/h.

Kia EV3 Earth für österreichische Winter

Angeboten wird Kias neues Elektro-SUV in den Ausstattungen Air, Earth, Earth+ und GT-Line, wobei etwa das Navigationssystem schon im Basis-Trimm an Bord ist. Der startet bei 36.840 Euro und damit knapp 2000 Euro über dem Benziner-Sportage. Die 4150 Euro extra für den Level Earth sind im österreichischen Winter aber gut investiert: Außer Sitz- und Lenkradheizung ist hier auch die sonst mit 1200 Euro extra zu berappende, für die Reichweiteneffizienz aber wichtige Wärmepumpe dabei.

NEUVORSTELLUNG: Kia EV3

Kompakt-SUV, Synchron-E-Motor, 1-Gang-Automatik, 204 PS, Frontantrieb. Standard-Range mit 58,3-kWh-Akku, Gewicht 2270 kg, 0-100 km/h in 7,5 Sekunden, max. 160 km/h, Verbrauch 14,9-15,8 kWh/100 km, Reichweite 414-436 km, Preis ab 36.840 Euro.
Long Range mit 81,4-kWh-Akku, Leergewicht 2355 kg, 0-100 km/h in 7,7 Sekunden, max. 170 km/h, Verbrauch 14,9-16,2 kWh/100 km, Reichweite 563-605 km, Preis ab 41.690 Euro.

Was gefällt: Der Design-Mut.

Was weniger gefällt: Die Wärmepumpe als Extra.

Was überrascht: Dass die WLTP-Werte endlich einmal das halten, was der Hersteller verspricht.

Perfekt für: Alle, die trotz E-Auto gerne ankommen möchten.