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Kia Niro EV Platin im SN-Test: Avantgardistischer Alltagsheld

Mit dem Niro EV hat Kia eines der aktuell besten Elektro-SUVs im Programm.

Die Neuauflage des Kia Niro EV überzeugt.
Die Neuauflage des Kia Niro EV überzeugt.

Die erste Generation des Niro war bei ihrer Vorstellung eines der ersten wirklich alltagstauglichen Elektro-SUVs auf dem Markt. Nun legen die Koreaner nach und präsentieren die zweite Auflage. Interessenten haben weiterhin die Qual der Wahl: vom Minimal-Hybrid mit 1,1-kWh-Batterie über den Plug-in-Hybrid mit 11,4-kWh-Akku bis hin zur vollelektrischen Variante mit einer Normreichweite von beeindruckenden 460 kWh. Letztere fand unlängst ihren Weg in den SN-Fuhrpark - und zugleich auch in die Herzen der Tester. Denn so viel Alltagstauglichkeit, gepaart mit einer angenehmen Unaufgeregtheit in der Praxis, ist selbst nach einigen Jahren Elektroerfahrung eher die Ausnahme.

Niro Neuauflage: Innovatives Design und smarte Features

Zunächst jedoch ein Wort zur Optik: Die Neuauflage bleibt weiterhin als Niro erkennbar, überrascht aber mit coolen Details, die das 4,4-Meter-Fahrzeug spürbar schlanker wirken lassen als den Vorgänger. Neben dem auffälligen Leuchtendesign vorn und hinten ist es vor allem der mittige Ladeanschluss in der Front, der dem Niro sein Alleinstellungsmerkmal gibt.

Im Innenraum übernimmt er die modernen Cockpits von Sportage und EV6. Und auch deren smarte Mischung zwischen futuristischem Digitalismus und guten alten Drück-/Drehknöpfen. An dieser Stelle ein schöner Gruß an die deutschen Premiumhersteller - so einfach kann ergonomische Bedienung gehen. Mit einer Ausnahme: Die doppelte Belegung des Temperatur- und Lautstärkenreglers ist und bleibt ungeschickt. Bei der Materialanmutung gibt's nichts zu mäkeln, ebenso nicht beim Kofferraum, der mit bis zu knapp 1400 Litern ausreichend groß erscheint. Praktisch ist auch das vordere 20-Liter-Staufach für das Ladekabel.

Effiziente Leistung: Der Niro 2023 mit 204-PS-Elektromotor und Reichweite von 400 Kilometern

Fahrerisch präsentiert sich der Niro nicht übertrieben sportlich, der 204-PS-Elektromotor hat aber ganz offensichtlich einfaches Spiel mit dem vergleichsweise leichten SUV. Im Test kamen wir bei geringem Autobahnanteil auf einen Durchschnittsverbrauch von 18,4 kWh, das bedeutet rund 400 Kilometer Reichweite. Für den Löwenanteil der Elektro-Zielgruppe sollte das mehr als ausreichen. Einzig die Tatsache, dass Ladepausen an der Schnellladesäule ob des nur unterdurchschnittlichen Ladetempos von maximal 72 kW eher länger dauern, trübt die Freude unterwegs etwas.

IM TEST: Kia Niro EV Platin

Fünfsitziges Elektro-SUV, Synchronmotor, 150 kW/204 PS. Ein-Gang-Getriebe, Frontantrieb. Akku 64,8 kWh (netto), 1739 kg, Kofferraum 475-1392 l, WLTP-Reichweite 460 km, WLTP-Verbrauch 16,2 kWh/100 km, im Test 18,4 kWh. Preis ab 47.940 Euro, Testwagen 55.740 Euro.

Was gefällt:
Die Reichweite, das Design, die Sitzlüftung.

Was weniger gefällt:
Nur 72 kW Ladetempo an der DC-Säule.

Was überrascht:
Viel Auto und viel Reichweite fürs Geld.

Perfekt für:
Alle, die auf bewährte Elektro-Technik setzen.