Die Zukunft hat bei Kia einen Namen: Plan S. So heißt der im Jahr 2020 erstmals vorgestellte Strategieplan, in dem es vorrangig um einen Wandel hin zu einem auf Elektrofahrzeuge ausgerichteten Unternehmen und die Bereitstellung maßgeschneiderter Mobilitätslösungen geht. Seitdem hat der koreanische Hersteller jedes Jahr einen CEO-Investorentag abgehalten, um über die Zukunftsvisionen und Ziele des Unternehmens zu sprechen.
Plan S für 2023: Schnelle Absatzsteigerung durch Ausweitung der Elektroproduktpalette
Anfang April war es nun wieder so weit. Auf dem Investorentag 2023 gab das Unternehmen mit Sitz in Seoul seine aktualisierten Ziele und Details seiner langfristigen Geschäftsstrategie bekannt. "Im Jahr 2021 hat Kia seinen Unternehmensnamen, sein Logo, seine Produkte und sein Design sowie seine Unternehmensstrategie grundlegend geändert. Infolgedessen hat sich unser Markenwert deutlich verbessert, was uns geholfen hat, eine Reihe von ,Car of the Year'-Auszeichnungen in Schlüsselmärkten zu gewinnen", so Kia-Präsident und CEO Ho Sung Song. "Um ein nachhaltiger Anbieter von Mobilitätslösungen zu werden, muss Kia seine Bemühungen fortsetzen, die Identität der Marke zu stärken und ein innovatives Geschäftsmodell zu etablieren." Mit der Ausweitung der Elektroproduktpalette planen die Koreaner eine rasche Steigerung des Absatzes. Ausgehend vom diesjährigen Ziel von 258.000 Einheiten strebt das Unternehmen an, den Absatz von Elektrofahrzeugen im Jahr 2026 auf über eine Million Einheiten und im Jahr 2030 auf 1,6 Millionen Einheiten zu erhöhen - das entspricht einer Steigerung von 400.000 Fahrzeugen oder 33 Prozent gegenüber dem Ziel von 1,2 Millionen Fahrzeugen, das auf dem CEO-Investorentag im vergangenen Jahr angekündigt wurde.
Wichtige Modelle lässt Kia vor Ort produzieren
Um auf die schnell wachsenden Elektromärkte rund um den Globus zu reagieren, wird Kia strategisch wichtige Modelle, die den jeweiligen regionalen Absatz fördern, vor Ort produzieren. In Europa plant man vorrangig die Produktion kleiner und mittelgroßer Elektroautos einschließlich des kürzlich vorgestellten EV5. Auch in Indien sollen ab 2025 kleine Elektroautos produziert werden, die für den lokalen Markt und andere Schwellenländer optimiert sind. Das Heimatland der Marke, Südkorea, soll derweil als globales Zentrum für die Forschung, Entwicklung und Produktion von EV-Modellen dienen. Im kommenden Jahr wird Kia sein erstes dezidiertes Elektrofahrzeugwerk in Korea bauen. Dazu wird das Unternehmen die Produktionslinie des Werks in Gwangmyeong für die Herstellung von Elektrofahrzeugen umrüsten und plant, dort 2024 mit der Produktion von zwei Elektromodellen zu beginnen.
Kia setzt auf Spezialfahrzeuge, erneuerbare Energien und recycelten Kunststoff
Als wichtiges Standbein der Zukunft sieht man bei Kia zudem die Geschäfte mit Spezialfahrzeugen, bei denen verschiedene Aufbauten auf einer flachen, skateboardartigen Plattform platziert werden können. Ein derartiges Fahrzeug befindet sich aktuell in der Entwicklungsphase und soll 2025 in Serie gehen.
Bis zum Jahr 2040 plant Kia zudem, bei seinen Niederlassungen weltweit vollständig auf erneuerbare Energien umzusteigen, und strebt eine 100-prozentige Elektrifizierung in den vier Schlüsselmärkten Korea, USA, Europa und China an. Im Rahmen dieses Ziels hat das Unternehmen seine CO2-Emissionen im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 um 4,5 Prozent gesenkt. In Zukunft wird das Unternehmen den Ausstoß weiter reduzieren, um bis 2045 in allen Phasen der Wertschöpfungskette einschließlich Lieferung, Produktion, Logistik und Entsorgung sowie in der Nutzungsphase des Fahrzeugs beim Kunden die Netto-Null zu erreichen.
Die Verwendung von recycelten Kunststoffen wie beim neuen Modell EV9 wird auf alle zukünftigen Modelle ausgeweitet. Dazu kooperiert der Hersteller auch mit The Ocean Cleanup, einer globalen gemeinnützigen Umweltorganisation, um Plastikabfälle aus dem Meer zu sammeln und sie in Fahrzeugzubehör und Fahrzeugteilen wiederzuverwenden.