Die Position Salzburgs als Automobil- und vor allem Oldtimer-Hochburg Österreichs wird schon bald weiter gestärkt: Von 26. bis 29. September wird hierzulande die Premiere des sogenannten Mille Miglia Warm-up über die Bühne gehen. Bei der äußerst exklusiven Classic-Veranstaltung handelt es sich um eine Art Ableger der berühmten Gleichmäßigkeitsveranstaltung, die alljährlich insgesamt 1600 Kilometer (oder eben 1000 Meilen) quer durch Italien führt.
Die Wurzeln des wohl berühmtesten Langstreckenrennens Italiens gehen auf das Jahr 1927 zurück: Damals führte die Strecke erstmals von Brescia durch ganz Norditalien bis zur Hauptstadt Rom und wieder zurück. Zwischen 1927 und 1957 fand die Mille Miglia in der Folge 24 Mal statt und zählte zwischenzeitlich sogar zur Sportwagen-Weltmeisterschaft. Legendäre Rennfahrer wie Tazio Nuvolari, Rudolf Caracciola, Alberto Ascari oder Stirling Moss trugen sich während dieser abenteuerlichen und lebensgefährlichen Ära in die Siegerliste ein. Das Ende kam 1957, als das Rennen nach einem schweren Unfall des des Spaniers Alfonso de Portago verboten wurde: Dessen Ferrari war nach einem Reifenschaden in die Zuschauer gerast, zehn Menschen starben.
Seit 1977 findet jeweils im Mai die viertägige Mille Miglia Storica als Gleichmäßigkeitsveranstaltung mit historischen Fahrzeugen statt
Mit bis zu 420 seltenen, historisch wertvollen und teils unbezahlbaren Oldtimern gilt die Mille Miglia neben dem Goodwood Festival of Speed in Südengland zu den exklusivsten und begehrtesten Veranstaltungen weltweit. Selbst wer einen entsprechend Oldtimer sein Eigen nennt und sich die horrend teuren Teilnahmegebühren leisten kann, muss teilweise bis zu 15 Jahre auf einen der begehrten Startplätze warten. Laut Organisatoren stehen aktuell rund 150 Teams auf der Warteliste.
Ableger-Veranstaltungen in anderen Ländern: heuer Mille Miglia erstmals in Österreich
Neben dem italienischen Original werden seit einigen Jahren in ausgewählten Ländern Ableger-Veranstaltungen organisiert, etwa in Japan, den USA oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dass im kommenden Herbst erstmals auch Österreich und im konkreten Fall Salzburg zum Zug kommt, liegt in der hohen motorhistorischen Relevanz des Standorts, wie die Sprecherin der Veranstalter, Angelika Colombini-Maier, gegenüber den SN bestätigt: "Neben der traumhaften Kulisse Salzburgs und der schönen Landschaft ist es vor allem der Bezug zu den Familien Porsche bzw. Piëch, die Salzburg für Anhänger des historischen Motorsports so interessant machen."
Der Start der Gleichmäßigkeitsrallye wird am Morgen des 27. Septembers beim Schloss Fuschl erfolgen und über Bischofshofen, Zell am See, den Großglockner und Lienz bis nach Mittersill führen. Die zweite Etappe führt am Samstag über St. Johann in Tirol zurück durch den Pinzgau und Pongau bis nach Bad Ischl, der Zieleinlauf erfolgt schließlich in der Stadt Salzburg.