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VW Golf: Geordnete Vielfalt über fünf Jahrzehnte

50 Jahre VW Golf - Eine abwechslungsreiche Reise durch vier Jahrzehnte Marktführerschaft, acht Generationen und jede Menge Kuriositäten.

Treffen der acht Generationen Golf.
Treffen der acht Generationen Golf.

Wenn der VW Golf ruft, dann fühlt sich Österreich angesprochen. Das gilt seit mittlerweile mehr als fünf Jahrzehnten nicht nur für Herrn und Frau Österreicher. Sondern vor allem auch für die reizvolle Einladung, zwei Tage lang sämtliche Generationen des kompakten Bestsellers zu testen. Die erste Erkenntnis kommt gleich vorneweg: Der bisher 37 Millionen Mal verkaufte Kompakte vereint zwar die sprichwörtliche "Generation Golf" unter einem gemeinsamen Nenner, genau genommen versteht jeder darunter aber ein völlig anderes Auto.

Fünf Karosserievarianten in acht Generationen VW Golf

Während der insgesamt acht Generationen (Auflage Nummer neun feierte erst kürzlich ihre Markteinführung) gab es nicht weniger als fünf verschiedene Karosserievarianten, Motoren mit drei, vier, fünf und sechs Zylindern, dazu Benzin-, Diesel-, Erdgas-, Elektro- und Plug-in-Hybrid-Antrieb, Allradler oder Frontantrieb sowie wahlweise Schaltgetriebe, Wandlerautomatik oder Direktschaltgetriebe (DSG). Und erstaunlich viele Varianten und Modelle haben einen starken Österreich-Bezug, so etwa der erste Allradler namens "Synchro", dessen höhergestellte "SUV-Variante" Golf Country, der Variant und natürlich der GTI.

Und dann wäre da noch der Rabbit

Im Jahr 1978 wurde das heute erfolgreichste und älteste Sondermodell der Marke VW aus einer Not heraus geboren: Weil eine spezielle, für den österreichischen Markt besonders wichtige Motorisierung zeitweise nicht verfügbar war, machte man bei der heimischen Importgesellschaft aus der Not eine Tugend, formte mehr oder weniger eigenmächtig ein besonders preiswertes Sondermodell mit attraktiver Ausstattung und nannte es Rabbit. Aus dem Notfallplan wurde eine automobile Institution und eine rot-weiß-rote Sonderlösung, die auch heute noch Wunder bewirkt: Dank des anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums angebotenen neuen Rabbit eroberte der Golf jüngst die Spitze der heimischen Zulassungsstatistik vom Škoda Octavia zurück. Bei der neuen neunten Generation wird es den Rabbit erstmals auch als besonders preiswerten Plug-in-Hybrid geben.

Und wie fahren sich die Generationen?

Während man dem Mach 1 von 1974 seine fünf Jahrzehnte spätestens ab Tempo 80 sowie beim Bremsweg deutlich anmerkt, fährt sich die Generation zwei selbst nach heutigen Maßstäben erstaunlich modern. Nicht nur, weil der Golf 2 (1983 bis 1992) bis dato die mit Abstand erfolgreichste Generation war, hat er vermutlich die meisten heutigen Führerscheinbesitzer nachhaltig geprägt. So auch der Golf 4. Ende der 90er durfte man sich noch ungeniert über den V6 mit 204 PS freuen.

50 Jahre VW Golf: Spannende Fakten zum Auto-Urmeter

969.064 Golf wurden seit seiner Einführung im Jahr 1974 bis 31. Dezember 2023 in Österreich neu zugelassen.

Ende 2023 waren hierzulande 334.661 Golf zugelassen. Das sind 6,5 Prozent des heimischen Pkw-Bestands.

Von 1978 bis 2018 war der Golf in ununterbrochener Reihenfolge das meistverkaufte Auto Österreichs. Und seit Anfang 2024 liegt er wieder an der Spitze der Verkaufscharts.

Die erfolgreichste Generation war der Golf 2 (1983 bis 1992) mit in Summe 206.021 Neuzulassungen.

Die höchsten Zulassungszahlen erreichte der Golf im Jahr 1992 mit 30.376 Fahrzeugen, als es die Generationen 2 und 3 parallel zu kaufen gab. Das ergab einen Marktanteil von 9,5 Prozent.

41 Prozent aller seit 2014 zugelassenen Golf sind grau, 24 Prozent schwarz und 23 Prozent weiß.

Der E-Golf wurde im Jahr 2018 mit gesamt 1836 Mal am häufigsten zugelassen. Im selben Jahr entschieden sich 643 Käuferinnen und Käufer für den Hybrid.