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Tesla Model 3 2024: Facelift bringt Verbesserungen, aber auch kuriose Blinker-Änderungen

Nach sieben Jahren am Markt hat das Model 3 von Tesla endlich ein Update bekommen. Der Bestseller wird dadurch noch deutlich besser, unverständlich bleibt aber so manches Detail.

 Das Modelljahr 2024: viel Licht, aber auch etwas Schatten.
Das Modelljahr 2024: viel Licht, aber auch etwas Schatten.

Wenngleich Tesla offiziell nur von einem Facelift spricht (interner Codename "Highland"), so ist das Model 3 des Jahres 2024 schon auf den ersten Blick leicht vom Vorgänger zu unterscheiden. Die wesentlich spitzere Front, die schmäleren Scheinwerfer vorn sowie die ebenfalls knapperen Rückleuchten - all das soll die ohnehin bereits gute Aerodynamik der Limousine nochmals verbessern.

Bedienungstechnik verschlimmert Fahrerlebnis beim Tesla Model 3

Ganz generell wurde die Verarbeitungsqualität massiv verbessert. Das gilt für die Karosserie ebenso wie für den Innenraum. Mehr Teppichverkleidung, mehr Polsterung. Hier hat man offensichtlich auf die anfängliche Kritik gehört. Was die Bedienung angeht, so geht die Entwicklung leider in die falsche Richtung. Der schon bekannte minimalistische Ansatz, so gut wie alle Funktionen über den mittigen Bildschirm zu steuern, wird noch einmal gesteigert. Beispiel: Um zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang zu wechseln, muss man ab sofort am Rand des Displays mit dem Finger nach oben bzw. unten "sliden". Wozu das denn? Noch extremer wird es bei den Blinkern: Wie beim großen Bruder Model S sind die Hebel hinter dem Lenkrad verschwunden. Den Blinker setzt man ab sofort mit zwei kleinen Knöpfen am linken Rand des Lenkrads. Was unspektakulär klingt, ist im Alltag schlichtweg idiotisch, manchmal sogar gefährlich: Das Blinken beim Verlassen eines Kreisverkehrs etwa wird zur intellektuellen Aufgabe, weil man in Sekundenbruchteilen überlegen muss, ob der Knopf für den rechten Blinker auf dem eingeschlagenen Lenkrad nun gerade oben oder doch unten liegt. Wenn schon Tasten am Lenkrad, wieso nicht jeweils eine links und rechts?

Tesla verbessert Fahrwerk beim Model 3

Bei den wirklich wichtigen Dingen, also dem Antrieb und dem Fahrwerk, macht Tesla hingegen wieder alles richtig. Abgesehen von den wahnwitzigen Fahrleistungen (0 auf 100 in 2,1 Sekunden) bleibt das Model 3 in Sachen Reichweite, Verbrauch und Ladetempo weiterhin das Maß der Dinge. Und auch das Fahrwerk - beim Vorgänger noch zu Recht kritisiert - wirkt nun viel harmonischer. Schade, dass der positive Gesamteindruck durch kleine Details getrübt wird.

IM TEST: Tesla Model 3 Performance


Viertürige Limousine, zwei E-Motoren (324 kW/440 PS), Ein-Gang-Getriebe, Allrad. Leergewicht 1899 kg, Kofferraum 594 l, WLTP-Verbrauch 14 kWh, im Test: 16,7 kWh. Akku 79 kWh (netto), max. Ladetempo AC/DC 11/250 kW. Preis: ab 51.490 Euro, Testauto: 72.770 Euro (vor Förderungen).

Was gefällt:Die Qualitätsoffensive.

Was weniger gefällt:Die Blinker-Knöpfe am Lenkrad.

Was überrascht: Wieso man perfekte Lösungen einfach über Bord wirft.

Perfekt für: Alle, die selten blinken.