Stein für Stein, Reihe für Reihe geht es stetig voran. Es braucht viel Zeit und Material, bis der Rohbau eines Massivhauses abgeschlossen ist. Aus welchem Material dieser besteht, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Beliebt sind neben Beton oder Kalksandstein auch Ziegel. Was steckt hinter dem Baustoff?
Der zeitlose Klassiker: Ziegelsteine dominieren den Hausbau
Der Ziegelstein ist ein echter Klassiker, was den Hausbau betrifft. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland ist er laut mehreren Umfragen bzw. Analysen mit Abstand der am meisten eingesetzte Baustoff im Wandbau. Das ist keineswegs ein neuer Trend: Seit Jahrzehnten führt der Ziegelstein drent wie herent das Beliebtheitsranking an. Und das nicht ohne Grund.
Vorteile von Ziegelsteinen: Robust & gut fürs Raumklima
Der Ziegelstein bietet gleich mehrere Vorteile. Was das Material betrifft, ist er langlebig und robust. Entsprechend gering ist auch der Erhaltungsaufwand. Neben einem hohen Brandschutz verfügen Ziegel auch über einen guten Wärmeschutz. Nicht zuletzt wirken sich die Ziegelsteine positiv auf das Raumklima des Hauses aus - Wärme und Kälte werden in den Ziegeln gespeichert bzw. auch wieder abgegeben. Zudem verfügen sie über eine diffusionsoffene Eigenschaft, was bedeutet, dass sie Luftfeuchtigkeit temporär aufnehmen können. Das wirkt Schimmelbildung entgegen. Diese Eigenschaft kommt aber klarerweise nur dann zum Tragen, wenn auch die Innenwand des Hauses aus Ziegeln gemauert ist. Beim Einbau der Ziegel hat man als Häuslbauer verschiedenste Möglichkeiten - von der Ausstattung mit Ziegeln in Innen- oder Außenwand bis hin zum komplett gemauerten Haus ist die Bandbreite groß.
Optimale Dämmung mit dem Ziegelstein?
Der klassische Ziegelstein verfügt über keine besonders guten Dämmeigenschaften. Damit die jeweils geltenden Dämmvorschriften eingehalten werden können, sind bei einer aus Ziegelsteinen gefertigten Gebäudehülle oft zusätzliche Dämmmaßnahmen nötig. Von einer solchen Maßnahme ist abhängig, welche Art von Ziegelsteinen zum Einsatz kommt. Um eine gute Dämmfähigkeit zu erreichen, lohnt sich der Griff zu einer modernen Form des Ziegelsteins. Der Thermoziegel enthält beispielsweise bereits eine Dämmstofffüllung - Gleiches gilt auch für den Planziegel. Ein einfacher Ziegelstein ist günstig zu haben, oft schon für etwas weniger als einen halben Euro. In der Regel gut doppelt so teuer ist hingegen die massivere Variante, der Vollziegel. Für speziellere Ausführungen muss man dann üblicherweise bereits mehrere Euro pro Stück hinblättern.
Tipps für Heimwerkerprojekte mit Ziegeln
Für den Bau von Gebäudewänden sollten Sie immer auf den Einsatz von Profis vertrauen. Wollen Sie jedoch kleinere Heimwerkerprojekte angehen, etwa den Einbau einer nicht tragenden Mauer, können Sie auch selbst einmal Hand anlegen und sich aus einem Gebilde aus Ziegeln versuchen. Hierfür braucht es Erfahrungswerte - das richtige Zusammenspiel von Mörtel, Putz und Ziegel will gelernt sein. Wichtig ist, dass die Mauer am Ende dicht und vor allem stabil ist. Achten Sie auch darauf, dass die jeweilige Wand bzw. Mauer bei DIY-Aktionen keine tragende Funktion erfüllt. Ist das der Fall, ist ein Fachmann hinzuzuziehen.
Wie entsteht ein Ziegel?
Ausgangsmaterial für Ziegel ist entweder Lehm oder Ton. Was die Herstellung betrifft, hat sich im Laufe der Zeit hier einiges getan. Früher dienten Formen aus Holz als Model, heute werden die Ziegel üblicherweise in speziellen Pressen in Form gebracht und anschließend zugeschnitten. Das zuvor bereits zerkleinerte und befeuchte Rohmaterial wird nun noch getrocknet. Danach folgt bei hohen Temperaturen von mehreren Hundert bis hin zu über tausend Grad der Brennvorgang in einem speziellen Ofen. Abschließend sind noch letzte Zuschneide- und Schleifarbeiten nötig.
Normen und Vielfalt: Die Ziegelsteinformate
Für den Ziegelstein existieren genormte Formate. Normal ist ein Ziegel 24 Zentimeter lang, elfeinhalb Zentimeter breit und etwas mehr als sieben Zentimeter hoch. Daneben gibt es auch das Dünnformat, dessen Tiefe rund zwei Zentimeter unter jener des Normalformats liegt. Das Normalformat hat frühere Einheiten wie das "Reichsformat" bzw. das davor noch oft genutzte "Klosterformat" abgelöst. Je nach dem Hitzegrad beim Brennvorgang, nach der Oberfläche oder der Form unterteilt man in unterschiedliche Ziegelarten: etwa den Klinker, den Plan- oder den Lochziegel.
Dieser Artikel stammt aus dem Magazin SalzachBrücke vom 28.11.2023.