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Licht ins Dunkel des Immobilienfachjargons

Die Immobilienwelt ist voller Fachausdrücke. Der Immobilienring erklärt diese Begriffe in einem "Online-Wörterbuch".

Fachbegriffe aus der Immobilienbranche sind landläufig oft unbekannt.
Fachbegriffe aus der Immobilienbranche sind landläufig oft unbekannt.

Wer auf Immobiliensuche ist, wer kaufen oder verkaufen möchte, wer ein Investment überlegt: In allen Fällen ist es ratsam, Spezialistinnen zurate zu ziehen. Vielfach werden in der Kommunikation aber Begriffe genannt, die landläufig unbekannt sind. Der Immobilienring (IR) hat deshalb eine Art "Wörterbuch" online gestellt. Hier auszugsweise ein paar besondere Begriffe:

Angeld
Das Angeld wird bei Abschluss eines Vertrags zum Nachweis des Abschlusses bzw. zur Sicherung der Vertragserfüllung erlegt. Tritt der Angeldgeber aus seinem Verschulden vom Vertrag zurück, so ist das Angeld zugunsten der anderen Vertragspartei verfallen. Tritt der Angeldempfänger aus seinem Verschulden zurück, so hat er der anderen Vertragspartei das doppelte Angeld zu bezahlen. In beiden Fällen ist es nicht beachtlich, ob durch den Rücktritt ein Schaden entstanden ist.

Cottageservitut
Durch die Liegenschaftseigentümer eines Ortsteils vertraglich übernommene und verbücherte (Grundbuch) wechselseitige Verpflichtung, eine bestimmte Verbauung einzuhalten beziehungsweise keine baulichen Änderungen vorzunehmen, durch die das einheitliche städtebauliche Bild gestört würde (Cottage: engl. Landhaus, Villenviertel).

Dübelbaumdecke
(auch Dübbel- oder Dippeldecke) ist eine Holzdeckenkonstruktion in älteren Gebäuden. Die Holzbalken (Dübelbäume) sind nebeneinander verlegt und mit Holzkeilen (Dübeln) verbunden. Darauf befindet sich eine Beschüttung, auf der ein begehbarer Fußboden liegt. An der Unterseite sind die Rohrung und der Putz.

Einantwortung
Förmliche Überlassung des Nachlasses an den ausgewiesenen Erben durch Gerichtsbeschluss. Dadurch erlangt der Erbe das Eigentum am Nachlass.

Frontrecht
Recht des Bauplatzeigentümers, gegen die öffentliche Verkehrsfläche Ausgänge und Ausfahrten anzuordnen, Fenster einzurichten und Anschlüsse an die in der öffentlichen Verkehrsfläche liegenden Leitungen herzustellen. Dem steht die Verpflichtung zur Leistung der Anliegerleistungen gegenüber.

Pawlatsche
Vom tschechischen pavlač = Balkon. Offener Gang (durchgehender Balkon) an der Hofseite eines Wohnhauses als Zugang zu den Wohnungen in den Obergeschoßen, meist Holzkonstruktion. Typisch für Wiener Miethäuser aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Sockelsanierung
In der Wiener Wohnhaussanierungsförderung gebräuchlicher Fachausdruck für die etappenweise Sanierung von Wohnhäusern. Dabei werden zunächst die allgemeinen Teile des Hauses einschließlich der Ver- und Entsorgungsleitungen instand gesetzt oder verbessert und die Voraussetzungen für eine allmähliche Standardverbesserung der Wohnungen geschaffen.

Virgel
Lat. Schrägstrich, in Vermessungsplänen Verbindungszeichen in Form eines lang gezogenen "S" quer über die Grenzlinien zwischen zwei Grundstücken, die bedeuten, dass diese Grundstücke zur selben Grundbuchseinlage gehören.