Tamsweg ruft! Seit 13 Jahren ist der Lungauer Bezirkshauptort alljährlich Schauplatz der Bundeslehrlingstagung für Immobilienkaufleute für den Nachwuchs in der Branche. Die Wirtschaftskammer bietet gemeinsam mit der Landesberufsschule den jungen Menschen dabei die Gelegenheit, hochrangige Vortragende zu hören und auch untereinander zu netzwerken.
Insgesamt gibt es derzeit in Österreich 130 Lehrlinge im zweiten oder dritten Lehrjahr, 70 bis 80 davon sind bei der Tagung dabei. "Der Fachkräftemangel wird auch in den Bereichen Immobilienverwaltung, Makler und Bauträgergewerbe zu einem immer größeren Problem für unseren Berufsstand", sagt der Salzburger Fachgruppenobmann Roman Oberndorfer, der auch Vortragender ist. "Daher ist es enorm wichtig, schon in der Lehrlingsausbildung den Fokus auf branchenspezifische Fähigkeiten und Kompetenzen zu legen."
Mit einer Lehre in die Immobilienbranche einsteigen
Das Themenspektrum bei der Bundeslehrlingstagung heuer ist breit gefächert und reicht von der Digitalisierung in der Hausverwaltung über ESG bis hin zu Rechtsfragen.
Wer in die Immobilienbranche einsteigen möchte, habe mit einer solchen Lehre die beste Grundlage, sagt Oberndorfer. Denn die Anforderungen an qualifiziertes Personal wachsen ständig. Konkret fußt die Ausbildung zum Immobilienkaufmann bzw. zur Immobilienkauffrau auf dem/der "Bürokaufmann/-frau". Dort sind auch andere Branchen vertreten, etwa Versicherungen oder Verwaltungen, für alle gibt es Grundlagenfächer wie Kostenrechnung etc. "Seit 15 Jahren gibt es die Spezialisierung mit der entsprechenden Fachkunde", erläutert der WKS-Funktionär. Der Vorteil: Wer als Lehrling kommt, bleibt dann auch meist in der entsprechenden Fachbranche, das gilt im Versicherungsbereich ebenso wie eben im Immobiliensektor.
Der Einstieg kann ganz unterschiedlich sein, so gibt es für die Immobilienkaufleute das Modell "Lehre mit Matura". Aber auch andersherum kann man einsteigen, via "Matura mit Lehre". Gerade HAK- und HASCH-Absolventen sind begehrt, sie können gleich ins zweite Lehrjahr einsteigen und sich über ein vergleichsweise hohes Einstiegsgehalt freuen. Durch die Ergänzung mit Fachkunde kämen "richtig gute Fachkräfte" heraus, sagt Oberndorfer. Nach Abschluss der Lehre kann beispielsweise die Assistentinnen-Prüfung am Wifi für einen der drei Teilbereiche (Hausverwaltung, Makler, Bauträger) abgelegt werden. Als Abschluss ist die Befähigungsprüfung möglich, mit der man die Konzession erhält und selbstständig tätig werden kann.
Weiterbildung an Hochschulen nutzen
Auf Hochschulebene ist Weiterbildung im akademischen Umfeld möglich, etwa an der Donauuni Krems, der WKW-FH Wien in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität und an der FH Kufstein, um nur einige zu nennen. Und natürlich ist auch ein Hochschulstudium eine perfekte Voraussetzung, um in einen der Immobilienbereiche einzusteigen. Viele erfolgreiche Managerinnen und Manager haben ein Jusstudium oder ein technisches Studium absolviert.
Immobilienbranche verzeichnet Wachstumstrend
Dass eine berufliche Tätigkeit in der Immobilienbranche attraktiv ist, beweist die Tatsache, dass allein in der Wirtschaftskammer Salzburg 786 Gewerbeanmeldungen registriert sind. Als Kundin oder Kunde profitiere man beim Thema Immobilien von der hohen Qualifikation der entsprechenden konzessionierten Immobilientreuhänder, sagt Oberndorfer: "So kann man sicher sein, dass die Beratungsqualität, etwa bei rechtlichen Fragen, sehr hoch ist und dann auch alles passt."