SN.AT / Panorama / Medien

"Gagenkaisertum" und "Privilegienstadl": ORF wehrt sich gegen herbe FPÖ-Kritik zu Gehältern

Der Transparenzbericht des ORF inklusive einer Liste der Spitzenverdienerinnen und Spitzenverdiener schlägt weiter politische Wellen: Am Dienstag arbeitete sich die FPÖ am öffentlich-rechtlichen Rundfunk ab. Dieser konterte umgehend.

FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker und ...
FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker und ...
... Stiftungsrat Peter Westenthaler kritisierten den ORF harsch.
... Stiftungsrat Peter Westenthaler kritisierten den ORF harsch.

"Das Gagenkaisertum im ORF geht munter weiter", meinte FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Peter Westenthaler, von den Freiheitlichen in den ORF-Stiftungsrat entsandt, sprach von "Luxusgehältern" und forderte die ORF-Geschäftsführung auf, auch Prämienzahlungen offenzulegen und die Spitzengehälter allesamt um 50 Prozent zu kürzen.

Damit aber nicht genug: "Alle müssen sparen, aber nicht der ORF", ergänzte Hafenecker und sprach von einer "völlig vermurksten" ORF-Reform. "Der ORF bleibt ein Privilegienstadl", meinte er und forderte erneut, den ORF in einen "Grundfunk" umzuwandeln. Dabei könne er sich vorstellen, dass öffentlich-rechtliche Leistungen künftig ausgeschrieben würden, um andere Marktteilnehmer ins Boot zu holen. "Das ORF-Monopol ist nicht in Stein gemeißelt", sagte Hafenecker - schob aber nach: "Niemand möchte den ORF zerstören. Die größte Gefahr ist, dass Österreich zum Tummelplatz deutscher Privatsender wird."

ORF reagiert - und behält sich "weitere Schritte" vor

Der ORF reagierte umgehend: In einer Aussendung wies er die Kritik zu "Privilegienstadl" etc. "entschieden zurück". Auch zu weiteren Kritikpunkten der Freiheitlichen bezog der öffentlich-rechtliche Rundfunk Stellung: Peter Westenthaler ("Insgesamt fahren wir mit diesem ORF auf die Wand zu") meinte bei der Pressekonferenz etwa auch, es sei "unglaublich", dass der ORF seine Zuschauerinnen und Hörer nicht über den Transparenzbericht informiert habe. "Dass der ORF nicht über den Transparenzbericht berichtet, ist ebenfalls falsch: Unter anderem informierte ORF.at gestern, die ,Zib' um 13 Uhr und das Ö1-,Mittagsjournal' berichten heute", erwiderte der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Die Kritik der FPÖ könnte aber auch über die Aussendung hinaus Folgen haben: Man werde "die heute erhobenen Vorwürfe genau analysieren und danach über weitere Schritte entscheiden", ergänzte der ORF.