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ORF veröffentlicht Gehaltsliste: Moderator bleibt Spitzenverdiener, großer Sprung für ORF-III-Co-Chefin

Zum zweiten Mal hat der ORF jenen Transparenzbericht veröffentlicht, den er aufgrund einer Gesetzesnovelle seit 2024 im Jahrestakt aufsetzen muss. Das wohl Spannendste am Bericht sind die Gehälter der Spitzenverdienerinnen und Spitzenverdiener.

Der ORF musste neuerlich die Gehälter seiner Spitzenverdienerinnen und Spitzenverdiener veröffentlichen.
Der ORF musste neuerlich die Gehälter seiner Spitzenverdienerinnen und Spitzenverdiener veröffentlichen.

Konkret muss der ORF jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausweisen, deren Brutto-Jahresgehalt inklusive Zulagen die Grenze von 170.000 Euro überschreitet. Waren im Vorjahr noch 58 Personen von diesen Auflagen betroffen, so sind es heuer 71, wie im Bericht zu lesen ist, der am Montag auch Medienminister und Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) übermittelt wurde.

Robert Kratky ist weiterhin ORF-Spitzenverdiener

Spitzenverdiener bleibt Robert Kratky mit einem Brutto-Jahresgehalt von 472.701,82 Euro; im vergangenen Jahr standen beim Ö3-Moderator 443.894,39 Euro zu Buche. Dahinter folgt, ebenso unverändert, Pius Strobl, der als Corporate-Social-Responsibility-Chef tätig ist und als "Projektleiter Medienstandort" die Sanierung des ORF-Zentrums am Küniglberg samt Neubau des Newsrooms verantwortet. Sein Brutto-Jahresgehalt lag 2024 bei 451.709,57 Euro. Somit rangieren sowohl Kratky als auch Strobl vor ihrem Chef: ORF-Generaldirektor Roland Weißmann folgt mit einem Gehalt von 427.500,04 Euro auf Platz drei.

ORF-III-Führungsriege liegt gut im Rennen

Auffällig im Ranking 2024 ist, dass die ORF-III-Spitze verhältnismäßig weit vorn liegt: Während ORF-III-Chef Peter Schöber wie im Vorjahr auf Rang vier zu finden ist, kletterte ORF-III-Co-Geschäftsführerin Kathrin Zierhut-Kunz von neun auf sechs und liegt somit vor drei der fünf ORF-Direktorinnen und -Direktoren. Mit ein Grund: Die Saläre der Direktorinnen und Direktoren wurden 2024 im Gegensatz zu jenen der restlichen ORF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nicht kollektivvertraglich angepasst. Noch hinter Zierhut-Kunz reihen sich prominente ORF-Moderatoren wie Armin Wolf, Peter Resetarits oder Andreas Knoll ein; Knoll liegt jedoch bei den Nebeneinkünften auf Platz eins (9800 Euro brutto pro Monat). Folgend die vollständige Liste der ORF-Spitzenverdienerinnen und -Spitzenverdiener, entnommen aus dem Transparenzbericht:

Mittlerweile hat auch Andreas Babler zu dem Bericht Stellung bezogen. Auf der Plattform X schrieb der Medienminister: "Warum es beim ORF Spitzenverdiener:innen gibt, deren Gehalt höher ist als jenes des Bundespräsidenten, während gleichzeitig Leistungskürzungen für das Publikum in den Raum gestellt werden, ist nicht nachvollziehbar." Der ORF selbst verwies hingegen darauf, "dass trotz realer Senkung der Bemessungsgrundlage von 170.000 Euro weiterhin weniger als zwei Prozent der Belegschaft über der genannten Bruttogehaltsschwelle liegen".