Nun ist es offiziell: Die diesjährigen René-Marcic-Preisträger sind Martin Behr und Susanne Radke. Am Mittwochvormittag versendete das Land Salzburg die Einladungen zum Festakt in die Salzburger Residenz und bestätigte somit die Auszeichnungen.
Der Hauptpreis geht an Martin Behr. Behr war mehr als vier Jahrzehnte lang Steiermark-Korrespondent der "Salzburger Nachrichten", verankert unter anderem im Österreich-/Chronik-Ressort sowie in den vergangenen Jahren im Medien-Ressort. 2024 wechselte er als Journalist und Künstler in das freie Unternehmertum, ist aber nach wie vor für die SN tätig. "In Zeiten der fortschreitenden digitalen Transformation zählt er zum Typus jener umfassend gebildeten und mit stilistischer Brillanz ausgestatteten Persönlichkeiten, ohne die sich die Standards des Qualitätsjournalismus nicht hochhalten ließen", begründete die Jury die Verleihung an den 61-Jährigen. Ferner betonte sie Behrs weitere Tätigkeitsfelder: "Er hat als Herausgeber und Mitherausgeber von Büchern im Bereich bildender Kunst, Fotografie, Film und Alltag auf sich aufmerksam gemacht, und er ist Mitbegründer der Grazer Künstlergruppe G.R.A.M., in der er seit Jahrzehnten auf der Foto-, Video-, Installations- und Performance-Ebene die Geschichte und Bilderwelt gemeinhin unterbelichteter konkreter Orte im städtischen Raum wahrnehmbar macht."
Das Fazit der Jury: "So darf man denn den Journalisten und Künstler Martin Behr ohne Wenn und Aber als einen hellwachen, geeichten Wahrnehmungsprofi bezeichnen, der im krisenhaften Hier und Heute der täglichen sozio-medialen Informationsflut mit ihren Fake News beharrlich entgegentritt mit seriöser, überprüfbarer und unabhängiger Berichterstattung und künstlerischer Intervention."
Susanne Radke wird mit Nachwuchspreis geehrt
Die zweite Auszeichnung, der René-Marcic-Nachwuchspreis, geht an Susanne Radke. Radke ist Gründerin und Geschäftsführerin des Lern.Film.Studios, einem gemeinnützigen Salzburger Verein, der sich der Förderung von Medienkompetenz und kreativem Filmschaffen bei Jugendlichen widmet. "Das Lern.Film.Studio trägt einen relevanten Beitrag zur heute viel diskutierten und notwendigen Medienkompetenz bei. Diese Kompetenz, vor allem digitale Medien kritisch zu hinterfragen und einzuordnen, fehlt leider in vielen Bereichen der Gesellschaft. Gerade junge Menschen sind hier durch gezielte Desinformation und gestreute Fake News gefährdet, Unwahres zu glauben und einem gewissen Spin einer Nachricht aufzusitzen", begründet die Jury ihre Wahl.
Der nach dem ehemaligen SN-Chefredakteur und Rechtsphilosophen René Marcic benannte Hauptpreis ist mit 6100 Euro dotiert, der Nachwuchspreis mit 3500 Euro. Im vergangenen Jahr ging die Erstauszeichnung an die ORF-Brüssel-Korrespondentin Raffaela Schaidreiter. Bei dem Festakt am 20. Oktober werden Schauspielerin und Autorin Pia Hierzegger (für Martin Behr) sowie der frühere ORF-Landesdirektor Siegbert Stronegger (für Susanne Radke) die Laudationen halten.