Wenn der neue englische König Charles III. zu seiner Krönung schreitet, wird wenigen bewusst sein, dass damit ein "Achtelsteirer" den englischen Thron besteigt. Denn Charles' Urgroßvater Prinz Alexander von Hessen, der in russischen Diensten stand, musste einst wegen einer nicht standesgemäßen Heirat den Hof verlassen. Da er auch ein Cousin von Erzherzogin Sophie, der Mutter von Kaiser Franz Joseph, war, konnte er in österreichische Dienste treten. Alexander von Hessen (1823-1888) wurde, wie der zweite Teil der vom Historiker Günter Fuhrmann gestalteten ORF-III-Dokumentation "Die Windsors in Österreich" (noch auf der ORF-TVthek zu sehen) belegt, nach Graz versetzt, wo er mit seiner Frau Julia Hauke lebte.
In der Uhrturmstadt kam ihr Sohn Ludwig zur Welt, der erste Prinz einer neuen Dynastie, des Hauses Battenberg. Ludwig ging später nach England, heiratete dort eine Enkelin von Queen Victoria und machte Karriere in der Royal Navy. Im Ersten Weltkrieg folgte er dem Beispiel des Königshauses: König Georg V. änderte den Namen seiner Familie von Sachsen-Coburg und Gotha in das urenglische House of Windsor. Und aus Ludwig von Battenberg wurde Louis Mountbatten. Sein Enkelsohn war Prinz Philip, Ehemann von Queen Elizabeth und Vater von Charles III.
Noch heute erinnert ein Gebäude - die Villa Hartenau - in Graz an die Battenberger und auch die Taufe des Urgroßvaters von König Charles III. in der Heilandskirche hat bis heute Spuren hinterlassen.