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Das Jahr der Maskenträger - eine Chronologie

Als am 25. Februar 2020 die ersten bestätigten Coronafälle in Österreich auftauchten, ahnte wohl noch niemand, dass auch noch ein Jahr später ohne Maske kaum mehr das Haus verlassen werden kann. Die Chronologie des Stofffetzerls, das uns voll im Griff hat.

25. Februar 2020: Ein italienisches Paar in Innsbruck wird positiv getestet.

16. März 2020: Österreich geht in den ersten Lockdown.

6. April 2020: Supermärkte dürfen nur noch mit Mund-Nasen-Schutz betreten werden. Erlaubt ist laut Erlass des Gesundheitsministeriums auch die Verhüllung mit einem Tuch oder einem Schal. Wer keinen Mund-Nasen-Schutz welcher Art auch immer dabei hat, dem soll im Geschäft kostenfrei eine Maske zur Verfügung gestellt werden. So mancher Lebensmittelhändler verlangt jedoch überraschend einen Euro pro Corona-Schutzmaske.

Das große Nähen beginnt: Im Internet kursieren Schnittmuster für selbst genähten Mund-Nasen-Schutz. Selbst Experten wie der deutsche Virologe Christian Drosten geben eine Empfehlung für selbst genähte Masken ab. "Man denkt immer, man schützt sich selbst mit der Maske, in Wirklichkeit schützt man aber andere."

Die Maske wird sogar ein klein wenig trendy - und zum modischen Accessoire, zum Beispiel passend zum Dirndl ...

14. April 2020: Erste Lockerungen: Kleine Geschäfte und Baumärkte dürfen aufsperren. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt aber weiterhin Maskenpflicht.

15. Juni 2020: Bei 20 bis 30 Neuinfektionen pro Tag fällt die Maskenpflicht großteils.

24. Juli 2020: Die Lage verschlechtert sich, täglich gibt es meist weit über 100 Neuinfektionen. Es gilt wieder Maskenpflicht im Lebensmitteleinzelhandel, in Supermärkten, Gesundheitseinrichtungen, Banken und der Post.

1. August 2020: Allen Widrigkeiten zum Trotz beginnen in Salzburg unter strengen Hygieneauflagen die Festspiele - mit dazu passender Maske.

Besucher dürfen ihren Mund-Nasen-Schutz nur auf den Sitzplätzen abnehmen, die Abstandsregeln sollen durch die Begrenzung der Tickets eingehalten werden.

14. September 2020: Die Neuinfektionen sind sprunghaft auf teils über 900 angewachsen. Die Regierung nimmt die Bevölkerung wieder leicht an die Kandare.

Die Maske - sie ist immer mit dabei.

Für die Taferlklassler heißt es: Maske tragen zur Schultüte. In der Klasse darf die Maske abgenommen werden.

11. Oktober 2020: In Wien wird der Gemeinderat neu gewählt. Die antretenden Parteien haben sich ein besonders originelles Wahlzuckerl ausgedacht.

3. November 2020: "Lockdown light": Handel und persönliche Dienstleister bleiben offen, auch Volksschulen, Unterstufen, Kindergärten. Aber es gibt Ausgangsbeschränkungen. Gastronomie, Freizeiteinrichtungen, Theater, Museen, Kinos und Hotels (für Touristen) sind geschlossen.

Die Polizei kontrolliert.

17. November 2020: Zweiter "harter" Lockdown: Handel und Dienstleister (außer Grund- und Gesundheitsversorgung) müssen zusperren, Ausgangsbeschränkungen gelten rund um die Uhr.

Der Unmut in der Bevölkerung wächst. Auf Demos wird gegen die Maßnahmen der Regierung protestiert.

1. Dezember 2020: Die Regierung beschließt: Zum Schutz der älteren Bevölkerung vor dem Coronavirus sollen alle Personen über 65 Jahre zehn gratis FFP2-Schutzmasken per Post erhalten. Die ersten Masken werden am 23. Dezember verschickt.

7. Dezember 2020: Der Lockdown wird wieder "light": Ausgangsbeschränkungen nur nachts, Weihnachtsmärkte sind verboten.

Auch der Friseur darf wieder aufsperren. Allerdings dürfen Kunden nur mit Maske den Salon betreten, auch der Friseur muss Maske tragen.

24. Dezember 2020: Skigebiete dürfen öffnen. Es gelten strenge Sicherheits- und Hygieneauflagen. Die Kapazität der Lifte wird auf 50 Prozent begrenzt und es muss ab 14 Jahren eine FFP2-Maske in allen geschlossenen Räumen, Warteschlangen und Seilbahnen getragen werden.

26. Dezember 2020: Dritter Komplett-Lockdown: Bei 351.471 Corona-Positiven (seit Beginn) und einer Inzidenz von 152,6 sind Ausgang (rund um die Uhr, mit Ausnahmen) und Kontakte (ein Einzelner mit einem anderen Haushalt) wieder stark beschränkt.

27. Dezember 2020: Die ersten Impfungen gegen das Coronavirus werden an der MedUni Wien verabreicht.

25. Jänner 2021: Die Stoffmasken haben ausgedient. Jetzt gilt FFP2-Masken-Pflicht in Öffis, Handel etc.

Auch der bayrische Ministerpräsident Markus Söder, der Kontrollen an der Grenze zu Österreich "so lange wie nötig" fortsetzen will, trägt weiß-blaue FFP2-Maske.

8. Februar 2021: Der seit kurz nach Weihnachten geltende "harte" Lockdown geht zu Ende. Der Handel darf wieder komplett aufsperren. An den Schulen ist Präsenzunterricht wieder Usus. Für den Besuch von Friseuren & Co. ist ein negativer Coronatest notwendig, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Gastronomie und Theater bleiben vorerst zu.

Wie lang uns Corona und die Maske noch erhalten bleiben?

Das weiß wohl nicht einmal der Papst, aber vielleicht könnte er ja bei Gelegenheit mal seinen Chef fragen ...