"Die Vorbereitungen zum Einsatz des Impfstoffs in Österreich laufen auf Hochtouren", sagte Kurz zum "Game Changer" in der Pandemie-Bekämpfung. Das Gespräch führte der Bundeskanzler am Mittwoch mit Sinan Atlig, dem Regional President Vaccines von Pfizer und Robin Rumler, dem Pfizer Country Manager für Österreich per Video-Konferenz, um den Zeitplan der Covid-Impfungen, die Impflogistik und die europäische Zusammenarbeit in dem Bereich zu besprechen. "Ich freue mich, dass der Weg zur Impfung nicht mehr weit ist. Nach dem Gespräch mit Pfizer bin ich noch zuversichtlicher, dass wir noch in diesem Jahr, rasch nach der Zulassung mit den Impfungen beginnen können. Der Einsatz auf europäischer Ebene hat sich auch gelohnt, die Zulassung des BioNTech/Pfizer Impfstoffes sollte früher als ursprünglich geplant erfolgen. Die Pfizer-Verantwortlichen haben uns ein Update über die Beschaffungsprozesse und die Lieferlogistik auf EU-Ebene gegeben", fasste der Bundeskanzler die Inhalte zusammen.
Rund 10.000 Dosen des Corona-Impfstoffs könnten in Österreich aufgrund des früheren Gutachtens der Europäische Arzneimittelbehörde EMA, das schon am 21. Dezember vorliegen soll, bereits vor Jahresende "in einigen ausgesuchten Alten- und Pflegeheimen" zum Einsatz kommen. Das sagte der Covid-Sonderbeauftragte Clemens Martin Auer am Mittwoch dem "Ö1-Morgenjournal".
Am Sonntag ging man in Österreich noch davon aus, dass diese erste Impfstofflieferung Anfang Jänner zu erwarten sei. Die EMA erklärte den nun um acht Tage vorverlegten Termin damit, dass die Impfstoffprüfung besser als gedacht laufe - Medien berichteten jedoch von einem wachsendem Druck von EU-Regierungen. Am 21. trifft sich der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA, dann muss die EU-Kommission noch pro forma zustimmen, damit das in Belgien produzierte Präparat dann angeliefert werden kann.
Impfbereitschaft der Österreicher nimmt ab
Kurz vor der Zulassung von Corona-Impfstoffen sinkt in Österreich die Bereitschaft der Menschen, sich impfen zu lassen. Nur jeder Fünfte (22 Prozent) will sich aktuell sicher immunisieren lassen, jeder Vierte (27 Prozent) zumindest wahrscheinlich. Gestiegen ist die Skepsis vor allem bei den Frauen: Vor einem Monat lag die Impfbereitschaft noch bei 48 Prozent, nun sank dieser Wert auf 38 Prozent ab. Gleichzeitig steigt aber die Angst der Österreicher, sich mit dem Coronavirus anzustecken. 60 Prozent der Menschen befürchten, dass man selbst oder dass ein Familienmitglied infiziert werden könnte, ergab eine Gallup-Umfrage. Diese wurde in Österreich von 3. bis 10. Dezember durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen über 16 Jahren repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.