Die Unternehmerpersönlichkeit Dietrich Mateschitz zeichnete sich gleich durch mehrere Eigenschaften aus. Gespür für das Produkt und dessen Vermarktung, Beharrlichkeit in der Verfolgung seiner Ziele, Treue zu Menschen, die ihn von Beginn an auf seinem Erfolgsweg begleitet haben, Großzügigkeit auch dort, wo sie niemand sehen konnte.
Der Mann, der die mittlerweile bekannteste österreichische Marke erfunden hat, von der übrigens die wenigsten Menschen auf der Welt wissen, dass sie aus Österreich kommt, glaubte immer an den Erfolg seines Getränks. Er schaffte es, durch geschicktes Marketing und Überzeugungskraft ein triviales Produkt, das seine Heimat in Thailand hat, emotional derart aufzuladen, dass es am Ende zum erfolgreichsten Energydrink der Welt wurde.
Durchhaltevermögen bewies er auch auf anderen Gebieten. Sein Einstieg in den Fußball wurde von den einen belächelt, von anderen als kommerzielle Versündigung an früheren Idealen dieses Sports angeprangert. Der sportliche und wirtschaftliche Erfolg hat sich erst viele Jahre später eingestellt. Andere hätten inzwischen längst aufgegeben.
Als Unternehmer war Dietrich Mateschitz eine treue Seele. Führende Köpfe in der Zentrale in Fuschl sind Weggefährten aus den ersten Tagen. Die Bank seines Vertrauens ist nach wie vor jene, die ihm als Jungunternehmer als einzige Geld gegeben hat, seine Dosen werden noch immer von jenem Fruchtsafthersteller abgefüllt, der dies unter hohem Risiko schon tat, als sonst niemand an den Trank glaubte.
Dietrich Mateschitz hat aus eigener Kraft viel,
sehr viel Geld verdient. Das hat immer wieder Neid hervorgerufen. Dabei war er auch ein großzügiger Mensch, der viele - nicht nur den Staat im Wege von Milliarden Steuern - am Erfolg hat teilhaben lassen. Wenig davon ist öffentlich bekannt geworden, wie etwa die Unterstützung der Privatmedizinischen Universität Salzburg mit vielen Millionen Euro. Mateschitz ist, wie es seine Art war, lieber im Hintergrund geblieben. Er hat vielen Menschen direkt geholfen, Wirtshäuser und Kasernen restauriert, Kulturgüter gerettet. Er hat es nie an die große Glocke gehängt.
Nicht alles, was er als Unternehmer in die Hand genommen hat, ist zu Gold geworden. Und manche politische Äußerung hat Verwirrung gestiftet. Rückschläge hat er dank seiner optimistischen Denkweise und des finanziellen Polsters, den er sich selbst geschaffen hat, weggesteckt. Dietrich Mateschitz war gut für das Land. Er wird fehlen.