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Der Mythos Jakob Koller - Als der Teufel Salzburg heimsuchte

Wo versteckte sich Jakob Koller? Bis heute sucht man eine Antwort. Sein Mythos reicht bis in den Lungau, wo noch heute die Mauern des Galgens zu sehen sind.

Es war ein Gefängnis, das zu einer Stätte des Grauens für viele Jugendliche wurde, die wegen des Verdachts der Zauberei angeklagt waren. Der Hexenturm, hier in einer Aufnahme aus der Zeit um 1900.
Es war ein Gefängnis, das zu einer Stätte des Grauens für viele Jugendliche wurde, die wegen des Verdachts der Zauberei angeklagt waren. Der Hexenturm, hier in einer Aufnahme aus der Zeit um 1900.

Bis heute weiß niemand, wie Koller - bekannt als der Zauberer Jackl - tatsächlich ausgesehen hat. Bis heute ist nicht klar, wohin er 1679 plötzlich verwand. Und bis heute wird die Geschichte des vermeintlichen Zauberers in Liedern, Gedichten, Theaterstücken und Filmen immer wieder nacherzählt. Eines ist jedoch anhand von Verhörprotokollen und Gerichtsaufzeichnungen belegt: Zwischen 1677 und 1679 fand die größte Hexenverfolgung in der österreichischen Geschichte statt.

Sie gipfelte in einem der größten und blutigsten Hexenprozesse in Europa - und das alles geschah auf Salzburger Boden. In dieser Zeit wurden 138 Menschen festgenommen, oft stundenlang gefoltert, verhört und schließlich hingerichtet. Ein Großteil war jünger als 21 Jahre. Die meisten davon fanden den Tod an der Richtstätte am Waagplatz in der Stadt Salzburg.

Einige wenige vermeintliche Hexen und Zauberer verbrannten jedoch 120 Kilometer weiter südlich auf dem Scheiterhaufen. Auf dem Passeggen, einem kleinen Hügel entlang der B95 zwischen Mauterndorf und Tamsweg - auf dem Gemeindegebiet von Sankt Andrä - steht etwa 340 Jahre später der ehemalige Lungauer Lungauer Geschichtslehrer Peter Klammer.

Bild: SN/robert ratzer
„Es hieß damals, dass Jakob Koller der Teufel in Person sei.“
Gerhard Ammerer, Historiker

SN-Podcast "Schattenorte"

In der Podcast-Serie "Schattenorte" widmen sich die SN-Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler den dunklen Kapiteln in der Geschichte in und um Salzburg. Haben Sie Fragen oder Anregungen zu dieser Episode - oder kennen Sie Schattenorte in Ihrer Heimat, die es wert sind, beleuchtet zu werden? Dann schreiben Sie uns an podcast@sn.at.