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Prostitution in Salzburg: Von "gefallenen" Mädchen und sündigen Studenten

Es gilt als das "älteste Gewerbe der Welt". Dennoch ist die Forschungslage für das Prostitutionswesen in Salzburg dünn. Wo sogenannte Lustdirnen ihre Kunden anlockten. Und welche Rolle Kupplerinnen dabei spielten. Ein Streifzug durch die Geschichte des "Laufgeschäfts" in Salzburg.

Simona Pinwinkler
Dieses Schild hängt noch heute in der Herrengasse. Die Gasse lag außerhalb der Stadtmauern, weshalb sich dort Bordelle und andere Gewerbe ansiedelten, die als unehrenhaft galten.
Dieses Schild hängt noch heute in der Herrengasse. Die Gasse lag außerhalb der Stadtmauern, weshalb sich dort Bordelle und andere Gewerbe ansiedelten, die als unehrenhaft galten.
Die Katakomben waren im 17. Jahrhundert ein beliebter Treffpunkt für Paare oder Dirnen mit ihren Kunden.
Die Katakomben waren im 17. Jahrhundert ein beliebter Treffpunkt für Paare oder Dirnen mit ihren Kunden.
Am Bürgerspitalplatz in der Salzburger Altstadt wurden oftmals „Lustdirnen“ angeworben.
Am Bürgerspitalplatz in der Salzburger Altstadt wurden oftmals „Lustdirnen“ angeworben.
Das ehemalige Bordell „Maison de Plaisir“ in der Steingasse.
Das ehemalige Bordell „Maison de Plaisir“ in der Steingasse.
Christoph Brandhuber, Historiker und Leiter des Universitätsarchivs: „Im Barockzeitalter herrschten strenge Sittengesetze.“
Christoph Brandhuber, Historiker und Leiter des Universitätsarchivs: „Im Barockzeitalter herrschten strenge Sittengesetze.“
Bianca Kronsteiner, Historikerin und freie Texterin: „Das Prostitutionsgewerbe lag um 1900 in Salzburg in Frauenhand.“
Bianca Kronsteiner, Historikerin und freie Texterin: „Das Prostitutionsgewerbe lag um 1900 in Salzburg in Frauenhand.“

Im Barockzeitalter herrschten strenge Sittengesetze. Junge, ledige Mädchen trafen diese besonders hart. Warum sich junge Pärchen in den Katakomben im Friedhof vom Stift St. Peter trafen und welche Strafen Studenten der Stadt Salzburg im Barockzeitalter drohten, wenn sie mit sogenannten Lustdirnen ertappt wurden, hören Sie in dieser Episode des SN-Podcast "Schattenorte".
Gesprächspartner sind Christoph Brandhuber, Historiker und Leiter des Universitätsarchivs Salzburg und Bianca Kronsteiner, Historikerin und freie Texterin, die sich mit der Prostitution in Salzburg um 1900 beschäftigt hat.

Podcast: Schattenorte

In der Podcast-Serie "Schattenorte" widmen sich die SN-Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler den dunklen Kapiteln in der Geschichte in und um Salzburg. Haben Sie Fragen oder Anregungen zu dieser Episode - oder kennen Sie Schattenorte in Ihrer Heimat, die es Wert sind, beleuchtet zu werden? Dann schreiben Sie uns an podcast@sn.at.

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