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Bundesheer: Nachfolge für "Hercules"-Transportmaschinen in Brasilien gefunden

Der brasilianische Hersteller Embraer soll den Zuschlag für die Nachfolge der "Hercules"-Transportmaschinen des Bundesheeres bekommen. Wie viele Stück genau beschafft werden, sei noch nicht entschieden, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Es dürften aber wohl vier werden.

Die Schnauze der brasilianischen Transportmaschine Embraer C-390. Sie kommt auch für Österreich infrage.
Die Schnauze der brasilianischen Transportmaschine Embraer C-390. Sie kommt auch für Österreich infrage.
Die Schnauze der brasilianischen Transportmaschine Embraer C-390. Sie kommt auch für Österreich infrage.
Die Schnauze der brasilianischen Transportmaschine Embraer C-390. Sie kommt auch für Österreich infrage.
Die Schnauze der brasilianischen Transportmaschine Embraer C-390. Sie kommt auch für Österreich infrage.
Die Schnauze der brasilianischen Transportmaschine Embraer C-390. Sie kommt auch für Österreich infrage.

Letztlich hat man sich für den Favoriten entschieden: Transportmaschinen vom Typ C-390 "Millennium" des brasilianischen Herstellers Embraer werden beim Bundesheer die in die Jahre gekommenen drei C-130 "Hercules" ersetzen. Das gab Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Mittwoch bekannt. Wie viele Stück man letztlich beschaffen wird, sei noch nicht eindeutig entschieden. "Wir haben stets von vier Maschinen gesprochen und in diese Richtung geht auch unsere Planung", sagte Tanner.

System der "Hercules" funktioniere noch bis 2030

Bei der Beschaffung will man mit den Niederlanden kooperieren, deren Luftstreitkräfte ebenfalls ihre "Hercules" durch fünf C-390 ersetzen. Zwei bis drei Jahre später "soll die erste Embraer in Österreich landen", sagte Tanner. Das System der "Hercules" funktioniere noch bis 2030 − aber jedes Jahr mehr im Einsatz bedeute zusätzliche Investitionen. "Und das kostet einfach Geld", betonte die Ministerin.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Tanner: "Es laufen bereits sehr intensive Verhandlungen"

Die Kooperation mit den Niederlanden bietet den Vorteil, dass eine gemeinsame Beschaffung die Kosten drücke. Zugleich will man Synergien bei der Ausbildung schaffen. "Es laufen bereits sehr intensive Verhandlungen. Aber sie sind noch nicht abgeschlossen", betonte Tanner. Mit allen Details könne man daher noch nicht aufwarten. Auch nicht mit dem genauen Preis. "Grundsätzlich kann man bei diesen Militärmaschinen aber von einem Stückpreis von 130 bis 150 Mill. Euro ausgehen", sagte Tanner. Stationiert werden sollen die Maschinen in Hörsching.

"Schritt hin zu einer modernen Armee"

Generalmajor Harald Vodosek erläuterte die Kriterien für die Entscheidungsfindung: Ausschlaggebend sei letztlich gewesen, dass im Frachtraum der Maschine, die in der Luft betankt werden kann, ein Pandur-Panzer mit aufgebauter Waffenstation sowie ein Blackhawk-Hubschrauber Platz finden. Zweitens "haben wir erkannt, dass unter den EU-Nationen vor allem die Niederländer mit den gleichen Anforderungen am Markt sind, also Flugzeuge mit fast identen Leistungsdaten beschaffen wollen". Tanner versicherte: "Mit dieser Beschaffung machen wir einen weiteren großen Schritt hin zu einer modernen Armee und mehr Sicherheit für die Bevölkerung im In- und Ausland."