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Teuerungen: Zuversicht vermitteln war auch schon einmal einfacher

Maria Zimmermann

Die Teuerung schlägt unterdessen voll auf die politische Diskussion durch. Da eine Opposition, die Preisdeckel als Nonplusultra anpreist - obwohl internationale Beispiele zeigen, dass nationale Alleingänge auch nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Dort eine Regierung, die großteils nur Passagier auf dem Dampfer der aktuellen Entwicklungen ist. Da eine Landeshauptfrau, der schwant, was die Inflation für ihren Wahlkampf bedeuten wird. Dort der Wirtschaftskammer-Chef, der die Russland-Sanktionen infrage stellt. Kurz: Die Solidarität bröckelt, über Parteigrenzen hinweg. Und dazwischen stehen all jene Menschen, die nicht wissen, wie sie ihre nächste Gas- und Stromrechnung bezahlen sollen.

Schenken wir unserem Kanzler Glauben, bleibt uns, sofern nichts gegen die Teuerung unternommen wird, bald ohnehin nur noch die Wahl zwischen "Alkohol oder Psychopharmaka". Mit dem Sager habe Karl Nehammer eigentlich Zuversicht vermitteln wollen, beeilte man sich im Kanzleramt das Echo auf die völlig deplatzierte Formulierung einzufangen. - Wir lernen: Auch Zuversicht vermitteln war schon einmal einfacher.