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Das Tennengauer Öffi-Netz bekommt einen neuen Zubringer

Der neue Tennengau-Shuttle soll ab 15. Dezember als Ruftaxi den Zugang zu Bus und Bahn in Adnet, Krispl-Gaißau, Oberalm und Puch erleichtern. Die Bürgermeister erhoffen sich dadurch eine weitere Steigerung der Öffi-Nutzung.

26 neue Haltestellen werden allein in Adnet vom neuen Shuttle angefahren, zusätzlich zu den bestehenden 39, die künftig Linienbusse und das Shuttle anfahren.
26 neue Haltestellen werden allein in Adnet vom neuen Shuttle angefahren, zusätzlich zu den bestehenden 39, die künftig Linienbusse und das Shuttle anfahren.
So sollen die Kleinbusse aussehen, die dann ab nächster Woche verkehren.
So sollen die Kleinbusse aussehen, die dann ab nächster Woche verkehren.

26 neue Haltestellen sind bereits in Adnet zugelassen, zwölf sollen es letztlich in Oberalm werden, 16 in Puch, neun in Krispl-Gaißau. 109 sind es inklusive der bestehenden Bus- und Zughaltestellen, die der neue Tennengau-Shuttle mit Kleinbussen ab Mitte Dezember bedient. Entlegenere Gebiete in den vier Gemeinden, die bisher mit "Öffis" kaum oder gar nicht erschlossen waren, sollen so besser an den Linienverkehr angebunden werden, wie das Wiestal, Spumberg und Wimberg in Adnet, die Gaißauer Seite in Krispl oder St. Jakob und das Gebiet um den Vollererhof in Puch (Weitere Daten und Fakten zur Nutzung des neuen Shuttles siehe unten).

"Damit wird unser Angebot jetzt noch flexibler, es ist ein weiterer, wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit unserer Region", sagt der Adneter Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP). Da die Haltestellen eben nur "auf Zuruf" angefahren werden, könne man auch weitere einrichten, wenn sich der Bedarf ergebe. "Jetzt müssen es die Leute nur nutzen."

"Niemand steigt in St. Jakob ins Auto, um in Puch in den Bus oder Zug umzusteigen, da fährt man gleich durch. Wenn man von daheim weg unkompliziert öffentlich fahren kann, ist das etwas anderes."
Barbara Schweitl
Bgm. Puch (SPÖ)

Auch Bürgermeisterin Barbara Schweitl (SPÖ) in Puch hofft, dass man damit noch mehr Menschen zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel motivieren kann: "Niemand steigt in St. Jakob ins Auto, um in Puch in den Bus oder Zug umzusteigen, da fährt man gleich durch. Wenn man von daheim weg unkompliziert öffentlich fahren kann, ist das etwas anderes." Auch ihr Mann und sie hätten sich aufgrund des neuen Angebots nun ein Klimaticket zugelegt.

"Alle Menschen in den vier Gemeinden sollen die Möglichkeit haben, einen hochwertigen öffentlichen Verkehr zu nutzen. Mit dem Tennengau-Shuttle kommen wir diesem Ziel einen Schritt näher", betont Johannes Gfrerer, Geschäftsführer des Salzburger Verkehrsverbundes. "Die bereits eingeführten Mikro-ÖV-Angebote sind ein echter Erfolg. Umso mehr freut es mich, dass wir dieses flexible System weiter ausbauen und verdichten können", sagt der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP).

Das neue Tennengau-Shuttle soll Bus und Bahn keine Konkurrenz machen

Allerdings soll das neue Angebot keine Konkurrenz zu den bestehenden Linien sein, sondern eine Ergänzung: Der Shuttle kann nicht in Anspruch genommen werden, wenn innerhalb von 20 Minuten auch ein Linienbus von der gewählten Haltestelle abfährt.

Die Gesamtkosten des Projekts betragen 530.000 Euro, 60 % davon (318.000 Euro) werden vom Verkehrsverbund (letztlich also vom Land Salzburg) gefördert, die restlichen 212.000 Euro plus 6900 Euro für die Buchungs-App zahlen die vier Gemeinden.

"Die Öffi-Nutzung bei uns ist schon mehr geworden, und auch die zwei Klimatickets, die man sich bei der Gemeinde ausleihen kann, werden viel mehr genutzt als vor einem Jahr."
Martin Wallmann
Bgm. Krispl-Gaißau (ÖVP)

Die Ausweitung des öffentlichen Verkehrs beim Fahrplanwechsel 2023 werde gut angenommen, vor allem die Verlängerung zum Liftparkplatz sei wichtig gewesen, sagt der Krispler Bürgermeister Martin Wallmann (ÖVP): "Es ist natürlich nicht jeder Bus voll, aber du merkst schon, dass es mehr geworden ist, und auch die zwei Klimatickets, die man sich bei der Gemeinde ausleihen kann, werden viel mehr genutzt als vor einem Jahr."

Die neuen Shuttle-Haltestellen seien auch touristisch interessant, Wanderer könnten zum Beispiel von Gaißau aus über die Spielbergalm nach Hintersee gehen und mit Öffis wieder zurückfahren. Die höchstgelegene Haltestelle des Shuttles ist übrigens die Mauthütte der Spielbergalm.

Vor allem den Schülerinnen und Schülern soll die Öffi-Nutzung schmackhaft gemacht werden: "Die Autofahrergeneration wird sich nicht mehr so leicht umstellen, aber die Schüler nutzen den Bus ohnehin mit der Super S'Cool-Card und haben jetzt noch mal ein besseres Angebot."

"Ich denke schon, dass der Plan ist, so ein Modell auf den ganzen Bezirk auszurollen, aber dafür muss man sich natürlich anschauen, wie es jetzt angenommen wird."
Hans--Jörg Haslauer
Bgm. Oberalm (ÖVP)

"Öffis sind die Zukunft, daran führt kein Weg vorbei", meint Bgm. Hans-Jörg Haslauer (ÖVP) in Oberalm. Hier profitiert vor allem das Wiestal von neuen Verbindungen: "Das ist auch für manchen Pendler sinnvoll. Schlotterer ist ja ein großer Arbeitgeber und für einen Oberalmer ist der Weg übers Wiestal einfacher als über Hallein", sagt Haslauer.

Er sieht die vier Gemeinden hier als Vorreiter: "Ich denke schon, dass der Plan ist, so ein Modell auf den ganzen Bezirk auszurollen, aber dafür muss man sich natürlich anschauen, wie es jetzt angenommen wird. Und dann sieht man auch, ob es vielleicht vernünftiger ist, manche Gebiete mit dem Mikro-ÖV anzubinden statt mit einem ,großen' Bus."

Daten und Fakten zum neuen Tennengau-Shuttle

Die barrierefreien Kleinbusse haben eine Kapazität von bis zu acht Fahrgästen. Fahrten kann man kurzfristig (mindestens 20 Minuten vorher) über die neue Handy-App "Salzburg Verkehr Shuttle" oder telefonisch (0662-26550) buchen. So sind dann ab kommender Woche zum Beispiel Fahrten von der Adneter Santner-Siedlung zum Bahnhof in Puch möglich oder von Adnet-Samhof nach Oberalm-Ortsmitte. Tickets können in der App oder direkt im Bus erworben und bezahlt werden.

Eine Fahrt mit dem neuen Shuttle kostet innerhalb einer Zone 2,40 Euro (ab 1. 1. 2025 2,50 Euro), über mehrere Tarifzonen hinweg dementsprechend mehr. Sämtliche Tennengau-Shuttle-Haltestellen werden vom Salzburger Verkehrsverbund mit einem Symbol gekennzeichnet und sind somit gut erkennbar.

Gefahren wird Montag bis Donnerstag von 6 bis 22 Uhr, am Freitag von 6 bis 24 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 8 bis 24 Uhr. Auch sämtliche Klimaticket-Varianten sowie die SUPER s'COOL-CARD und die myRegio FerienCARD werden im Tennengau-Shuttle anerkannt, ebenso andere SVV-Tickets wie Wochen-, Tages- oder Einzelfahrkarten.

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