Die Asfinag bringt im Zuge der zweiten und letzten Phase der A-10-Tunnelsanierung aktuell Ofenauer und Hiefler Tunnel auf der Fahrbahn Richtung Salzburg auf den neuesten Stand der Technik. In der Tunnelkette Werfen wird in Richtung Villach gearbeitet. Die jeweils gegenüberliegenden Tunnelröhren sind gesperrt, der Verkehr läuft über 14 Kilometer erneut einspurig - ab Mittwoch im Ofenauer und Hiefler Tunnel, ab Samstag auch im Brentenberg-, Zetzenberg- und Helbersbergtunnel im Gegenverkehr.
"Bereits bei der ersten Phase konnten wir, was die Bauzeiten betrifft, eine Punktlandung hinlegen. Selbiges erwarten wir auch für diese Bauphase", erklärt Hanspeter Treichl, Projektleiter der Asfinag. Die Gesamtverkehrsfreigabe ist für den 26. Juni 2025 geplant. Dafür, dass der Bautermin eingehalten wird, sorgen durchschnittlich 250 Arbeiter, die sich gleichzeitig auf der Baustelle befinden.
Bis Anfang Oktober 2024 ist aufgrund der anhaltenden Rückreisewelle Richtung Salzburg insbesondere an den Wochenenden mit massiven Staus zu rechnen. Um den Autofahrern einen Service zu bieten, hat die Asfinag eine Echtreiseinformation auf ihrer Homepage eingerichtet, die laut Projektleiter Treichl sehr gut angenommen wird. "Wir empfehlen, vor jeder Fahrt den Reisezeitverlust zu checken", gibt Treichl speziell den Urlaubern mit.
Aus der ersten Bauphase konnte viel gelernt werden
Dem Autobahnbetreiber ist klar, dass die weitere Sanierung der Autobahntunnel zu Problemen im Reiseverkehr führen wird. "Wir wissen, dass wir ein Nadelöhr auf der Tauernautobahn erschaffen. Aber das umfangreiche Sicherheitspaket, welches die Tunnel erhalten, ist unumgänglich. Eine Tunnelsanierung in dieser Größenordnung ist einmalig in Österreich", so Treichl.
Es wird, wie bereits im ersten Bauabschnitt, an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden lang gearbeitet. In den nächsten zehn Monaten werden 90 Millionen Euro verbaut. Die gesamte Tunnelsanierung hat ein Kostenvolumen von 265 Millionen. Gemeinsam mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden sowie dem Land wurde die erste Bauphase analysiert und es wurden Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet und gesetzt. So wird es in der zweiten Phase vom ersten Tag an Abfahrtssperren geben, welche sowohl von der Asfinag selbst als auch vom Land kontrolliert werden. Auch wird, wie es Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger (ÖVP) schon lange fordert, die Zulaufgeschwindigkeit schon früher reduziert. "Die Zulaufgeschwindigkeit werden wir nun verkehrsabhängig an starken Tagen verringern. Ab Puch werden 100 Stundenkilometer gelten, ab Kuchl dann 80", erklärt Treichl. Auch die Blockabfertigung wird bleiben, selbige wird aber auch nur an verkehrsstarken Tagen aktiv sein.
Blockabfertigungen sind gesetzlich vorgeschrieben
"Blockabfertigungen müssen wir laut Straßentunnel-Sicherheitsgesetz vornehmen, da selbige aus Sicherheitsgründen notwendig sind, damit sich nicht innerhalb einer Tunnelröhre ein Stau bildet", erklärt Projektleiter Treichl. In Kombination mit der Blockabfertigung werden jeweils Autobahnauffahrten gesperrt. "Wenn Hunderte Autos zum zäh fließenden Verkehr auf der Autobahn auffahren wollen, kommt alles zum Erliegen. Deshalb müssen wir betroffene Auffahrten dann sperren", sagt der Projektleiter und ergänzt: "Wir wissen, dass Abfahrtssperren nie zu 100 Prozent wirken, aber sie zeigen positive Auswirkungen."
Treichl hat auch eine plausible Erklärung, warum die Asfinag nicht schon frühere Autobahnsperren einrichtet und warum es die oft gewünschte Blockabfertigung nicht schon am Walserberg geben wird: "Würden wir schon frühere Sperren errichten, erzeugen wir auch auf anderen Hauptverkehrsrouten Stau. Die A 1 in Richtung Wien wäre durch frühere Sperren massiv belastet und ebenfalls verstopft."
Außerdem will man den Ausweichverkehr von der Stadt Salzburg fernhalten und selbigen auf dem A-10-Korridor halten. Auch wenn, wie Hanspeter Treichl verspricht, "die Tunnelanlagen in diesem Abschnitt auf der A 10 nun für die nächsten 35 Jahre fit sind", werden sich die Autofahrerinnen und Autofahrer auf weitere Baustellen einstellen müssen. "Es sind einzelne Freiflächen zwischen den Tunneln zu sanieren. Bei diesen Arbeiten wird es aber keine einspurige Verkehrsführung geben. Wir rechnen bei diesen Arbeiten mit keinen großen Staus", so Treichl.



