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Ein Anfang ist gemacht, jetzt sind die Fahrgäste gefragt

Auch wenn es natürlich immer besser sein kann - der kommende Tennengau-Takt ist tatsächlich ein Quantensprung in Sachen öffentliche Verkehrsmittel im Tennengau. Was jetzt noch fehlt sind dementsprechende Fahrgastzahlen.

Matthias Petry

Beim Schreiben dieser Zeilen ist es 16.30 Uhr an einem Wochentag. Wer am gleichen Tag noch von Abtenau (Ortsmitte) nach Hallein-Zentrum möchte, hat noch zwei Chancen, einen Bus um 17.12 und einen um 19.30 Uhr, mehr nicht. Und die fahren auch nur bis Golling, dann heißt es umsteigen in die S-Bahn. Laut Fahrplan kostet das Ganze 7,30 Euro und dauert 45 bzw. 63 Minuten. Da ist es kein Wunder, wenn manche von "Steinzeit" reden in Bezug auf öffentlichen Verkehr im Lammertal.

Dabei hat sich in den letzten Jahren viel getan in Sachen Öffis, von der S-Bahn über das 365-Euro-Ticket bis zu den zahlreichen P+R-Parkplätzen entlang der Bahnstrecke, um den Umstieg zu erleichtern. Entlang der Hauptbahnlinien wie der S-Bahn (oder von Salzburg nach Wien) sind Öffis eine echte Alternative zum Auto, bei entsprechender Preisgestaltung werden sie normalerweise sehr gut angenommen.

Umso wichtiger ist der nun geplante Ausbau der Busverbindungen, der Orte wie St. Koloman, Adnet und das Lammertal aus der "Öffi-Steinzeit" in die Gegenwart holt. Denn damit wird das Ganze auch abseits der Hauptrouten in die Breite gebracht, der Bus wird zu einer wirklichen Alternative oder zumindest einer guten Ergänzung zum Auto.

Natürlich geht immer noch ein bisschen mehr, aber ein Anfang ist gemacht. Das Angebot ist nun da, jetzt liegt es an jedem/r Einzelnen, es zu nutzen.