Aufatmen nach aufwendigen Rettungsaktionen in Wagrain und Uttendorf am Dienstagabend: In beiden Gebieten war es am späten Nachmittag zu Großeinsätzen der Bergrettung, der Feuerwehren, des Roten Kreuzes und der Alpinpolizei gekommen. Nach dem Unwetter am Dienstagnachmittag waren im Pinzgau und Pongau zahlreiche Bäume auf Straßen, Hausdächer, Pkw sowie auf die Grafenbergbahn in Wagrain und die Weißsee-Gletscherbahn in Uttendorf gestürzt.
Nach Unwetter eingeschlossen: 157 Personen in Uttendorf und Wagrain aus blockierten Gondeln gerettet
Nach stundenlangem Einsatz glückten in Uttendorf und in Wagrain zwei Rettungsaktionen. In beiden Gebieten saßen jeweils Personen in Gondeln fest - darunter auch eine Schulklasse. In der Nacht auf Mittwoch fielen die Gewitter in Salzburg dann recht glimpflich aus. Das Landesfeuerwehrkommando vermeldete Mittwochfrüh insgesamt 101 Einsätze, bei denen 608 Feuerwehrleute tätig waren. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich um umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer. Verletzt wurde laut Angaben der Feuerwehr niemand.

In Wagrain krachten kurz vor 17 Uhr mehrere Bäume auf die Lifttrasse. Die Snow-Space-Bergbahnen legten sofort einen Notstopp ein: Die 144 Passagiere in den Gondeln mussten daraufhin geborgen werden. Betroffen waren jene 35 Gondeln, die vor dem Stopp talwärts unterwegs waren. Unter den Gästen waren laut Bergrettung viele Familien und auch eine Schulklasse aus Deutschland. "Alle Betroffenen wurden umgehend über Lautsprecher informiert", sagte Simon Guggi, Bergretter und Sprecher der Snow-Space-Bergbahnen. Die Bergung von Passagieren aus den Gondeln wird von den Seilbahnbetrieben regelmäßig geübt.
Etwa 80 Einsatzkräfte, darunter Bergretter der Ortsstellen Wagrain, Altenmarkt und Flachau, waren vor Ort. Die Helfer wurden mit Hubschraubern zu den Stützen der Seilbahn transportiert. Von dort konnten sie sich mithilfe eines Seilfahrtgeräts zu den Gondeln ablassen. Innerhalb von drei Stunden konnten alle 144 festsitzenden Personen von den Bergrettern abgeseilt werden. Eine Person erlitt leichte Verletzungen. Das Rote Kreuz unterstützte die Betroffenen mit einem Kriseninterventionsteam.
Uttendorf: 13 Personen mit Tau aus Gondeln geborgen
Auch in Uttendorf gelang die Rettung der festsitzenden Personen aus den Gondeln. "Etwa 80 Einsatzkräfte haben aus fünf Gondeln 13 Personen geholt", sagt Manfred Höger, behördlicher Einsatzleiter der Bezirkshauptmannschaft Zell am See. Verletzt wurde niemand. Alle Personen konnten mittels Taubergungen von zwei Hubschrauberteams gerettet werden.
Die Sturmfront zog ab 15.30 Uhr über das Land, die Böen erreichten teilweise eine Geschwindigkeit von über 100 km/h. In Annaberg im Lammertal deckten die Sturmböen ein Dach ab, wie Ortsfeuerwehrkommandant Gerold Pfister sagte. Die Gollinger Feuerwehr war auf der A 10 wegen eines umgestürzten Baums im Einsatz.

In St. Johann habe der Sturm zwei Hausdächer abgedeckt, sagte Hauptbrandinspektor Johann Überbacher. Mehrere Bäume seien in eine Stromleitung gefallen und hätten zu brennen begonnen. Auch in Mittersill rückte die freiwillige Feuerwehr an drei Einsatzorte aus, weil Bäume umgestürzt waren. In einem Fall wurde ein Pkw getroffen.
15.000 Haushalte waren ein paar Stunden ohne Strom
Laut Salzburg AG waren im Pongau, Pinzgau, Tennengau und Lungau vorübergehend 15.000 Haushalte ohne Strom. "Der Großteil der Kundinnen und Kunden konnte sehr rasch wieder versorgt werden. Am Dienstagabend waren noch rund 700 Haushalte in Teilen des Lungaus, Tennengaus und Pinzgaus vom Stromausfall betroffen", hieß es in einer Aussendung. Am Mittwochvormittag konnte die Salzburg AG melden, "dass alle wieder versorgt sind". Techniker arbeiten daran, die Störungen zu beheben.
Die Wasserrettung und die Feuerwehr in Zell am See suchten am Dienstagnachmittag nach Einsetzen der Gewitterfront nach vermissten Personen im Zeller See. Mehrere Personen seien vorübergehend nicht mehr auffindbar gewesen, sie wurden schließlich unverletzt gefunden.
"Alle sind wieder versorgt." #gestern 700, ... "Im Laufe des Vormittags sind wieder alle am Netz."