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Jeder zweite Covid-Tote in Salzburg kam aus einem Seniorenheim

170 der offiziell 338 Coronatoten sind diesem Bereich zuzuordnen. Insgesamt gab es 2020 um acht Prozent mehr Tote als im Jahr davor.

Symbolbild.
Symbolbild.

Jedes Jahr sterben für gewöhnlich zwischen 4000 und etwas mehr als 4600 Salzburgerinnen und Salzburger. 2019 waren es 4731. Die Zahl der Todesfälle im vergangenen Jahr liegt noch einmal deutlich darüber. Der endgültige Wert sei noch nicht ermittelt, er gehe aber davon aus, dass sich die Zahl der Toten "Richtung 5150" bewegen werde, sagt Gernot Filipp, Leiter der Salzburger Landesstatistik.

Die Erklärung dieser "Übersterblichkeit" gegenüber dem Vorjahr, die Filipp auf die Gesamtbevölkerung gerechnet mit acht Prozent angibt, liege ...

KOMMENTARE (1)

Klaus Duschek

Bitte nicht falsch verstehen – jede(r) Tote(r) ist natürlich ein persönliches Schicksal und für die Angehörigen immer mit Trauer und Kummer verbunden, ABER Wir werden auch endlich zur Kenntnis nehmen müssen, dass unser aller Leben endlich ist und wir gegenüber früher bereits eine deutlich höhere Lebenserwartung (ich lernte im Gymnasium noch Durchschnittsalter von Anfang bis Ende 70 (vor allem für Männer eher niedriger)) erreichen – wenngleich man hier gleich die erste große Einschränkung machen muss – selten wirklich gesund und mit einer Lebensqualität, die zusätzliche Lebenszeit auch erquicklich macht! Wir werden gleichfalls zur Kenntnis nehmen müssen, dass ein großer Teil der Personen, die in Pflegeheimen untergebracht sind, nicht nur hochbetagt sondern zumeist auch multicomorbid (also mehrfach vorerkrankt) sind, sich mithin ihre Körper bereits ohne Infektionen in einem absoluten Extremzustand befindet, bei der jegliche Störung die Dominosteine zum Fallen bringt. Wer glaubt, ich würde wie der Blinde von der Farbe reden – dem ist nicht so, hatte ich doch durch die Begleitung meiner Mutter bis zu Ihrem Ableben zwischen Juni und Anfang Oktober 2020 Gelegenheit, mehrere HeiminsassInnen kennen zu lernen und machte die unerfreuliche Feststellung, dass mindestens die Hälfte unter großen körperlichen und geistigen Einschränkungen eigentlich nur noch auf das unausweichliche Ende wartete, ja eigentlich (zumindest meine Mutter) herbeisehnte. Mag sein, dass man die Altenheime besser hätte schützen können – jedoch, wenn dies um den Preis von Isolation und Vereinsamung erkauft hätte werden müssen, dann denke ich, es ist höchst fraglich, welchen Weg die betroffenen SeniorInnen auswählen würden. Daher meine dringende Empfehlung – ganz unabhängig von Covid – lernen wir, den Tod als notwendigen Teil unseres Lebens zu akzeptieren, ohne ihn deshalb zu fürchten, verdrängen wir nicht mehr länger, dass wir längstens ab unserer Geburt in Richtung Grab unterwegs sind und machen wir uns endlich frei von der in all diesen Kommentaren und Artikeln immer mitschwingenden Illusion eines von der Gesellschaft um jeden Preis zu realisierenden Anspruchs auf ewiges Leben – das wird nicht stattfinden, Gott sei Dank!
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