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NS-Mahnmal in Leopoldskron erneut beschädigt

Das Mahnmal für die Opfer der Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus beim Schwarzgrabenweg in Salzburger Stadtteil Leopoldskron ist neuerlich stark beschädigt worden, dies bestätigte die Polizei am Samstag. Baustadträtin Anna Schiester betont, dass das Denkmal so rasch wie möglich wieder aufgebaut werden soll.

Metallskulptur vom Sockel gerissen
Metallskulptur vom Sockel gerissen

In der Nacht auf Donnerstag haben bisher Unbekannte die Metallskulptur vom steinernen Sockel des Mahnmals gerissen. Es wurde Anzeige erstattet, die Ermittlungen gehen in alle Richtungen, so eine Polizeisprecherin. Schon im März 2020 war das Mahnmal "Niemals Vergessen" demoliert worden.

2010 wurde von der Radiofabrik im Rahmen eines EU-Projekts zur Aufarbeitung eines NS-Anhaltelagers für Roma und Sinti in Salzburg-Maxglan das Mahnmal des Salzburger Bildhauers Zoltan Pap aufgestellt. Die 17 Stolpersteine um das Denkmal wurden nicht beschädigt, hieß es weiter bei der Polizei.

Baustadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) reagiert Samstagnachmittag mit einer Aussendung: "Sich an diesem Denkmal zu vergehen heißt auch, das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus beschädigen zu wollen. So etwas darf unsere Gesellschaft nicht dulden!" Das Hochbauamt werde das Denkmal so rasch wie möglich wieder aufstellen. Im Jahr 2021 sei es in den Besitz der Stadt übergegangen.

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