Ab Donnerstag werden die Coronamaßnahmen für die Nachtgastronomie verschärft. Ein Selbsttest reicht nicht mehr aus, um in Diskotheken und Clubs zu gelangen. Stattdessen muss ein Impfnachweis oder ein negatives PCR-Testergebnis vorgezeigt werden. Das Land richtete deshalb ein Angebot für kostenlose PCR-Gurgeltests in 14 Teststraßen in allen Bezirken ein.
Das 72 Stunden lang gültige negative Ergebnis gilt dabei auch als Nachweis für den Besuch in Nachtlokalen. Die verpflichtende Anmeldung erfolgt wie gewohnt auf der Plattform www.salzburg-testet.at sowie über die Gesundheitshotline 1450. Landeshauptmann Wilfried Hauslauer (ÖVP) weist darauf hin, dass die zuletzt stark angestiegenen Infektionszahlen - vor allem bei jüngeren Personen - Sorgen bereiten. "Ich bin daher dem Roten Kreuz und dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar, dass wir ab Freitag auch kostenlose PCR-Gurgeltests in allen Bezirken zusätzlich zu den beaufsichtigten Selbsttests anbieten können und das so rasch auf die Beine stellen konnten", sagt Haslauer. Im Vergleich zu den Antigen-Schnelltests dauert eine Auswertung von PCR-Gurgeltests bis zu 24 Stunden.
Auch in Apotheken in ganz Österreich, die derzeit schon die Antigen-Schnelltests durchführen, werden demnächst kostenlose PCR-Tests angeboten, wie die Präsidentin der Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr, am Mittwoch bekannt gab. Es werden aber nicht die derzeit vor allem in Wien verwendeten Gurgeltests, sondern abgestrichene PCR-Labortests sein.
Cluster um Nachtlokal auf mehr als 60 Personen angewachsen
Die Neuinfektionen, die auf die Baumbar in Kaprun zurückzuführen sind, nehmen täglich zu. Der Cluster soll von einer Frau ausgehen, die sich vor eineinhalb Wochen in der Baumbar aufhielt. Sie wurde im Nachhinein Corona-positiv getestet. In der vergangenen Woche war noch von 25 Infizierten die Rede, am Montag korrigierte das Land auf 53.
Bis Dienstag ist der Cluster auf 60 Personen angewachsen. Und mittlerweile hat sich im Pinzgau mit der Gemeinde Unken ein weiterer Hotspot gebildet. Laut Informationen von ORF Salzburg hatte die Trachtenmusikkapelle Unken am 11. Juli ihr jährliches Waldfest gefeiert. Mit dabei gewesen sein dürfte ein Besucher, der sich zuvor in der Baumbar in Kaprun angesteckt hatte, es aber zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht gewusst haben dürfte.
Der Sprecher des Landes, Franz Wieser, rechnete am Dienstag ohnehin damit, dass noch weitere Neuinfektionen hinzukommen. "Das Positive ist, dass die meisten davon bereits als Kontaktpersonen registriert und damit in Quarantäne waren."
Die Sieben-Tage-Inzidenz stiegt im Pinzgau auf 115,7. Österreichweit kamen von Montag auf Dienstag 316 Neuinfektionen hinzu. 84 davon, also etwa ein Drittel, stammen aus Salzburg. Davon wiederum sind mehr als die Hälfte, 43 Neuinfektionen, auf den Pinzgau zurückzuführen.
Auch im Pongau ist ein Cluster weiter angewachsen. Dieser geht auf die Bar Romantika in Großarl zurück. Dort ist der Cluster mittlerweile auf 22 Personen angewachsen. Das Land Salzburg kündigt an, dass die 3-G-Regel in der Nachtgastronomie künftig stärker kontrolliert werden soll.

"Das Netz der Stichprobenkontrollen soll deutlich enger sein als zuletzt", heißt es vom Land. Petra Juhasz, Landessanitätsdirektorin, weist darauf hin, wie wichtig es ist, dass sich Gäste registrieren und einen 3-G-Nachweis vorzeigen. "Die jüngsten Ereignisse zeigen deutlich, was passiert, wenn das nicht der Fall ist."
Die Testmöglichkeiten im Überblick
- "Wohnzimmertests" mit App (24 Stunden gültig)
- Beaufsichtigte Selbsttests in zahlreichen Stationen in allen Regionen (48 Stunden gültig)
- PCR-Gurgeltests ab Freitag in den Rotkreuz-Teststraßen (72 Stunden gültig)
- Antigen-Tests in den Apotheken (48 Stunden gültig)
- Kostenpflichtige PCR-Tests verschiedener Anbieter (72 Stunden gültig)
Eckdaten kostenlose PCR-Gurgeltest
- Anmeldung verpflichtend: www.salzburg-testet.at und 1450
- Gültigkeit 72 Stunden
- Gilt für die Nachtgastronomie
- Positives Ergebnis wird mit einem weiteren, behördlich angeordneten PCR-Test bestätigt
In der Stadt Salzburg war am Montagabend die Aufregung groß, als die Festspiele mitteilten, dass sich ein Besucher der "Jedermann"-Premiere im Nachhinein als Corona-infiziert herausstellte. Bisher sind keine weiteren Neuinfektionen bekannt, die auf die Premiere zurückzuführen sind. Die Festspiele kontaktierten 44 Personen, die im Umkreis des Mannes saßen. Nur wenige davon seien aus Salzburg und mittlerweile in ihre Heimatorte zurückgereist. Dort befänden sie sich in Quarantäne.