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Privatparty gefeiert: Landeshauptmann droht mit Sperre der Rodelbahn in Bramberg

Weil auf der Terrasse eines Lokals in Bramberg im Oberpinzgau gefeiert worden ist, wird der Abendbetrieb der Rodelbahn am Wildkogel jetzt eingestellt. Die Behörde ist angewiesen worden, schärfer zu kontrollieren, und beim nächsten Vorfall die Rodelbahn zu sperren.

Symbolbild: „Alle Feierlichkeiten und Parties sind aufgrund des derzeitigen Lockdowns untersagt und nicht zulässig“, heißt es von Landesseite.
Symbolbild: „Alle Feierlichkeiten und Parties sind aufgrund des derzeitigen Lockdowns untersagt und nicht zulässig“, heißt es von Landesseite.

Sonne, Schnee, viele Menschen, reichlich Alkohol und laute Musik: Diese Mischung ist in der laufenden Wintersaison in den Skigebieten bedingt durch die Coronavirus-Pandemie nicht nur verpönt, sondern verboten. Dennoch sollen sich solche Après-Ski-Szenen kürzlich auf der Terrasse eines geschlossenen Betriebs entlang der Rodelbahn am Wildkogel bei Bramberg abgespielt haben.

Die Behörden wollen dem Treiben nun ein Ende setzen. "Die Bezirkshauptmannschaft wird in den kommenden Tagen strenge Kontrollen am Wildkogel veranlassen. Die Skipisten und Rodelbahnen sind ausschließlich zur Ausübung von Sport in Betrieb. Alle Feierlichkeiten und Partys sind aufgrund des derzeitigen Lockdowns untersagt und nicht zulässig", stellte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in einer Aussendung klar. Auch die Polizei soll verstärkt in der Oberpinzgauer Gemeinde kontrollieren - dort halten sich Stand Montag zumindest 27 mit dem Coronavirus Infizierte auf, so viele wie in keiner anderen Gemeinde im Bezirk.

Der Landeshauptmann soll "g'scheit sauer" gewesen sein, als er von den Feierlichkeiten erfahren habe, schilderte ein Behördenvertreter aus dem Pinzgau. Dem Vernehmen nach soll es am Samstag, dem 9. Jänner, erstmals zu einem Exzess gekommen sein. Entsprechende Videos hätten in sozialen Medien die Runde gemacht. Bei der Nachschau der Polizei am Sonntag hätten sich zwar viele Leute an der Örtlichkeit aufgehalten, es habe aber keine Verstöße gegen die Coronaregeln gegeben, hieß es. Anzeigen und Organmandate dürften folglich bisher ausgeblieben sein.

Haslauer drohte im Falle von weiteren Verstößen gegen die Covid-Maßnahmen mit Konsequenzen. "Sollte es noch einmal vorkommen, wird die Rodelbahn gesperrt", sagte sein Sprecher Christian Pucher. "Da würden viele die Zeche zahlen für das Verhalten weniger. Das ist nicht hinnehmbar."

Damit es nicht so weit komme, seien nach einem Gespräch mit den Bergbahnen am Wildkogel Maßnahmen vereinbart worden. "Wir haben in Absprache mit dem Grundeigentümer einen Bereich abgezäunt", sagt deren Geschäftsführer Rudolf Göstl. Auch die Kontrollen der Coronaregeln entlang der Rodelbahn sollten ausgedehnt werden. "Wir verstärken unseren Pistendienst jetzt noch."

In einem ersten Schritt sei die Betriebszeit der Rodelbahn an Freitagen von 19 Uhr auf 15.45 Uhr verkürzt worden - wie an allen anderen Wochentagen. Alle Verantwortungsträger in der Region hätten versichert, dass solche privaten Zusammentreffen verhindert werden sollten, hieß es von LH-Sprecher Pucher. "Das ist Gott sei Dank absolut ein Ausreißer. Das ist der erste Fall, wo es über das gewünschte Maß hinaus zu einer größeren Menschenansammlung gekommen ist."

KOMMENTARE (1)

Kurt Fuchs

Und alle jammern über die hohen Inzidenzwerte in Salzburg und können sich diese nicht erklären. Was meinen Sie, wieviele unentdeckte Parties es in der Region gegeben hat, gibt und auch weiterhin geben wird, weil die Feiernden es gut verstecken, nicht so deppert sind wie die Jungs in Zell am See oder jetzt die im Oberpinzgau und rumgrölen. Da schließt man sich hübsch ein und keiner merkt's. Höchstens, man fährt dann sturzbesoffen in der Gegend rum und verliert sämtliche Kontrolle über sich.
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