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Ein Haus eröffnet sich seit dreißig Jahren

Seit 1992 ist im Leoganger Ortsteil Hütten kaum ein Jahr ohne Festakt vergangen. So ist aus dem Nichts ein renommiertes Museum entstanden.

In ein Schatzkästchen ist das Thurnhaus, einst ein Wohn- und Wehrturm, verwandelt. Seit 2019 ist es Teil des 1992 eröffneten Bergbau- und Gotikmuseums, das jedes Jahr mit Neuheiten aufwartet.
In ein Schatzkästchen ist das Thurnhaus, einst ein Wohn- und Wehrturm, verwandelt. Seit 2019 ist es Teil des 1992 eröffneten Bergbau- und Gotikmuseums, das jedes Jahr mit Neuheiten aufwartet.

"Null Exponate" standen am Anfang des Plans, in Leogang ein Museum zu gründen. So erzählt es Hermann Mayrhofer, der damals Amtsleiter der Pinzgauer Gemeinde gewesen ist. Null Exponate, eine Idee, viel Idealismus und viele Unterstützer haben es möglich gemacht, dass 2022 ein Jubiläum zu feiern ist: Das Bergbaumuseum hat sich zu einem Bergbau- und Gotikmuseum gemausert, das Leoganger Museum hat erst landesweite und mittlerweile auch europäische Strahlkraft erworben. Bis in die USA streckt Kustos Hermann Mayrhofer die Fühler für Kooperationen und Projekte aus.

Derweil ist aus einem Museum im Ortsteil Hütten ein Museumsdorf geworden: Das Gewerkenhaus von 1593 - am denkwürdigen 28. Juni 1992 als Museum eröffnet - ist mittlerweile unterirdisch erweitert und um das renovierte Thurnhaus aus dem 12. Jahrhundert ergänzt und damit baulich verbunden. Beide Etappen des Ausbaus wurden mit exzellenten Ausstellungen gefeiert: 2003 wurde die erste Erweiterung mit der Schau "Maria - Licht im Mittelalter" eröffnet. Das Thurnhaus wurde 2019 gemeinsam mit der Schau "Schöne Madonnen aus Salzburg" eröffnet.

Dazwischen wurde die spätmittelalterliche Schmiede wiederbelebt. Noch vor 1992 wurde die Annenkapelle aus 1770 als religiöses Herzstück in Hütten restauriert; 1989 wurde das Schaubergwerk in Schwarzleo als wirtschaftliches Herzstück des einstigen Bergwerks- und Hüttendorfes eröffnet. Und immer schon ist der Hüttwirt da, und das zumindest seit dem Jahr 1521, wofür die ältesten Aufzeichnungen überliefert sind.

Manches ist schleichend ins Museum gekommen, wie die über zehn Jahre lang Stück für Stück angekaufte Sammlung Carl von Freys. Manches hat für solches Aufsehen gesorgt, wie die Gotiksammlung von Rudolf Leopold oder das Limoges-Kreuz in einem Müllcontainer, dass internationale Medien davon berichteten.

Neben dem Historischen, das hier gepflegt und als Kostbarkeit erhalten wird, ist das Leoganger Museum, je älter es wird, für immer mehr Überraschungen gut: Es hat bereits zwei Wunderkammern eröffnet, präsentiert immer wieder neue Schenkungen, und die Ideen für Ausstellungen gehen nicht aus. Von alldem wird in dieser Sonderbeilage erzählt.

Ein Museum für viele Eröffnungen

Erweiterungen
Das 1992 eröffnete Museum in Hütten, einem Ortsteil von Leogang, wurde 2003 und 2019 maßgeblich erweitert.

Sonderausstellungen
Seit dem Jahr 2000 werden regelmäßig Sonderausstellungen geboten, in manchen Jahren sogar zwei oder mehrere - von europäischen Spitzenwerken an Kunst der Gotik bis zu Pinzgauer Regionalkunst und Brauchtum.

Sammlungen
Dank vieler Mäzene und Spender sowie des Landes Salzburg und der Gemeinde Leogang konnte vieles angekauft werden. Hinzu kommen Schenkungen und Dauerleihgaben.

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