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Infobüro zum S-Link in Salzburg eröffnet: "Wollen Falschinformationen gegenwirken"

Bis zur Bürgerbefragung zum S-Link sind es weniger als sechs Wochen. Bürgerinnen und Bürger in Salzburg können sich nun am Rudolfskai zum Verkehrsprojekt und zur Gesamtverkehrsstrategie in einem Pop-up-Büro informieren.

Als Teil der Informationsoffensive des Landes zur „Salzburger Mobilitätslösung“, wie das Gesamtverkehrskonzept genannt wird, hat der Salzburger Verkehrsverbund (SVV) am Dienstag in der Salzburger Altstadt am Rudolfskai 6 ein temporäres Pop-up-Infobüro eröffnet.
Als Teil der Informationsoffensive des Landes zur „Salzburger Mobilitätslösung“, wie das Gesamtverkehrskonzept genannt wird, hat der Salzburger Verkehrsverbund (SVV) am Dienstag in der Salzburger Altstadt am Rudolfskai 6 ein temporäres Pop-up-Infobüro eröffnet.

Die Nationalratswahl ist geschlagen, nun stehen die Zeichen auf Wahlkampf für oder gegen den S-Link im Vorfeld der Bürgerbefragung am 10. November. Die Bevölkerung in der Stadt Salzburg, im Flachgau und Tennengau darf abstimmen. Als Teil der Informationsoffensive des Landes zur "Salzburger Mobilitätslösung", wie das Gesamtverkehrskonzept genannt wird, hat der Salzburger Verkehrsverbund (SVV) am Dienstag in der Salzburger Altstadt am Rudolfskai 6 ein temporäres Pop-up-Infobüro eröffnet. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger über das Verkehrsprojekt S-Link und die gesamte Mobilitätslösung informieren. Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, des Landes, des Verkehrsverbunds und von Verkehrsunternehmen werden dort auch Rede und Antwort stehen für Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Bis zumindest Mitte November soll das Büro Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr geöffnet sein.

Johannes Gfrerer (SVV-Geschäftsführer), Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll und Verkehrsstadträtin Anna Schiester am Dienstagvormittag bei der Eröffnung des Pop-up-Büros in Salzburg.
Johannes Gfrerer (SVV-Geschäftsführer), Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll und Verkehrsstadträtin Anna Schiester am Dienstagvormittag bei der Eröffnung des Pop-up-Büros in Salzburg.

Von S-Bahn bis Bikesharing: "Es geht um mehr als den S-Link"

Das Pop-up-Büro im ehemaligen Bekleidungsgeschäft Jeans Only ist keine Dauerausstellung, sondern als temporärer Infopoint gedacht. Als Themen sollen etwa die Verlängerung der Lokalbahn und der Ausbau des S-Bahn-Systems, die geplante Verkehrsberuhigung der Stadt, das aktuelle Fahrradkonzept von Stadt und Land, Planungsdetails zum S-Link, künftige Fahrplanangebote der S-Bahnen und Busse sowie zu Mikro-ÖV oder Bikesharing behandelt werden. Weiters sollen bis zur Abstimmung auch halböffentliche Diskussionsrunden durchgeführt werden.

Visualisierung der Projektgesellschaft zur Gestaltung der S-Link-Haltestelle samt Oberfläche am Mozartsteg.
Visualisierung der Projektgesellschaft zur Gestaltung der S-Link-Haltestelle samt Oberfläche am Mozartsteg.

Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP) betonte am Dienstag, dass er überzeugt sei, dass man die Vorteile der Verkehrslösung den Bürgern noch näherbringen könne. Wichtig sei der direkte Austausch und Falschinformationen gegenzuwirken. "Es geht um mehr als nur den S-Link. Schließlich geht es um eine umfassende Mobilitätslösung, die auch immer gefordert wurde. Deren Rückgrat ist der S-Link ist und unter anderem beinhaltet diese Lösung auch Messe-, Flughafen- und Stieglbahn. Seine Umsetzung ist der Grundstein für die verkehrliche Infrastruktur, von der unsere Kinder, Enkel und Urenkel massiv profitieren werden."

Verkehrsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste): "Ein Generationenprojekt braucht viel Information und Dialog mit der Bevölkerung - das Infobüro ist dafür ein wichtiger Ort. Hier können die Salzburgerinnen und Salzburger sich informieren, ihre Fragen direkt an Expertinnen und Experten richten und diskutieren." Der zentrale Ort mitten in der Altstadt sei für sie gut gewählt. "Es gibt immer noch Kritik, immer noch offene Fragen zum Verkehrsprojekt. Dem wollen wir begegnen."

Neue Initiative sammelt Unterschriften für den S-Link

Eine neue Initiative von S-Link-Befürwortern hat sich formiert mit dem Namen "Ja zum S-Link". Die Pensionisten Walter Moser und Paul Vavrovsky haben online bereits 800 Unterschriften gesammelt. "Die Gegner sind meist lauter." Daher werben die Salzburger als Privatpersonen ohne Eigeninteressen für das Projekt - gegen die "ständige Neinsagerei", wie sie sagen.

Walter Moser und Paul Vavrovsky sammeln Unterschriften für den S-Link in einer Petition: „Ja zum S-Link“.
Walter Moser und Paul Vavrovsky sammeln Unterschriften für den S-Link in einer Petition: „Ja zum S-Link“.

Vor der Bürgerbefragung: "Besser und direkter informieren"

Johannes Gfrerer, SVV-Geschäftsführer, spricht von einer wichtigen Entscheidung, die im November für den Verkehr in Salzburg anstehe. Die Thematik sei komplex, das Interesse bei den Menschen aber groß: "Umso größer ist das Potenzial, noch besser und direkter zu informieren."

In der Vergangenheit war durchaus immer wieder von Bürgerinnen und Bürgern die Kritik zu hören, dass man zu wenig zum S-Link wisse, dass es zu wenige Informationen gebe. Mitte August startete das Land eine Informationskampagne samt Personenkomitee, um Stimmung für den S-Link und die Gesamtverkehrsstrategie zu machen. Im Schatten des Nationalratswahlkampfs hielt man sich bisher aber noch zurück. Schnöll kündigte bereits im Vorfeld an, dass nach der Wahl sechs Wochen bis zur Bürgerbefragung "Intensivwahlkampf" für den S-Link betrieben werden sollen. Der Ausgang der Befragung soll für die Politik bindend sein, wie es von den Verantwortlichen hieß. Eine von den Projektgegnern initiierte Befragung in der Stadt Salzburg im November 2023 ging gegen die teils unterirdische Lokalbahnverlängerung aus (58 Prozent Nein-Stimmen bei 22 Prozent Beteiligung). Eine Mindestbeteiligung für das Ergebnis wurde im Vorfeld nicht festgelegt.

Am Rudolfskai befindet sich nun ein Infobüro zum S-Link zur Gesamtverkehrsstrategie.
Am Rudolfskai befindet sich nun ein Infobüro zum S-Link zur Gesamtverkehrsstrategie.

Termine zum S-Link: Bürgerdialoge und Infoabende

Diese Woche gehen die Bürgerdialoge zum S-Link in die nächste Runde. Die Projektgesellschaft lädt am 3. 10. in den Gemeindesaal Anif, am 4. 10. in das Festspielhaus in der Stadt Salzburg und am 7. 10. in die Salzberghalle in Hallein (jeweils von 16 bis 19 Uhr). Zudem veranstaltet der Salzburger Verkehrsverbund Infoabende in Neumarkt (15. 10., Festsaal), Straßwalchen (16. 10., Feuerwehr), Thalgau (17. 10., VS-Aula), Seekirchen (22. 10., Hofwirt), Elixhausen (24. 10., Saal zur Nachbarschaft), Wals-Siezenheim (29. 10., Bachschmiede) und Oberndorf (30. 10., Sportmittelschule). Die Termine werden über die Website des SVV und der Salzburger Mobilitätslösung sowie deren Social-Media-Plattformen kommuniziert.