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Knapp jeder Fünfte fährt öffentlich: Anfüttern funktioniert bei Bus und Bahn

Kostenlos testen, Klimaticket kaufen und umsteigen: Stetig steigt die Zahl der Öffi-Nutzer. Knapp jeder Fünfte fährt mit Bus und Bahn.

Auch heuer gibt es kostenlose „Schnupper“-Klimatickets für die Gemeinden, v. l.: Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger, Vizebürgermeisterin Carmen Kiefer (beide ÖVP) und Salzburg Verkehr Geschäftsführer Johannes Gfrerer.  
Auch heuer gibt es kostenlose „Schnupper“-Klimatickets für die Gemeinden, v. l.: Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger, Vizebürgermeisterin Carmen Kiefer (beide ÖVP) und Salzburg Verkehr Geschäftsführer Johannes Gfrerer.  

Öffentlich zum Skispringen in Bischofshofen anreisen - 7700 haben das heuer getan und damit immerhin die Hälfte aller 14.000 Besucher. Ein Rekord laut Verkehrsverbund, der ähnliche Deals mit Veranstaltern wie Red Bull, den Festspielen oder diversen Skigebieten unterhält. Zugrunde liegt dem Prinzip "Eintrittskarte = Fahrkarte" immer eine Vereinbarung zwischen Verkehrsverbund und Veranstalter.

Laut Christian Schernthaner, Sprecher im Verkehrsverbund, gibt es dabei viele Spielarten. Bei manchen fungiert jede Karte zugleich als Fahrschein, bei anderen muss der Kunde online einen Fahrschein ausdrucken. Bei manchen gilt das gesamte Bundesland (heuer neu für die Festspiele), bei anderen (wie Wifi oder Volkshochschule) ist die Freifahrt auf die Kernzone begrenzt.

Benzinfreitage fruchteten, das zeigen die Zahlen

Viel Aufmerksamkeit boten die Benzinfreitage (erstmals 2022). 2023 folgten Freifahrtssamstage, um Freizeitfahrer anzusprechen. Das Plus an Fahrgästen betrug, verglichen mit übrigen Tagen, 26 Prozent. Das Anlocken funktioniert, die Zahl der verkauften Klimatickets Salzburg steigt. Mit Stand Ende Jänner kursierten 55.800, dazu kommen rund 15.000 Klimaticket-Österreich-Nutzer mit Wohnort im Bundesland Salzburg.

Zählt man Schüler und Studenten hinzu, fährt bereits knapp jeder Fünfte öffentlich - eine Entwicklung, die man im Büro von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) zufrieden registriert. Im Wahlkampf sprang jüngst auch die SPÖ auf den Zug auf. Vizebürgermeister Bernhard Auinger (Stadt Salzburg) forderte Gratis-Öffis zu Stoßzeiten wie im Advent oder in den Sommermonaten - querfinanziert über eine höhere Ortstaxe. Ein Veto kam umgehend von der Wirtschaftskammer, Sparte Tourismus.

Ob Öffis gratis sein sollten, ist eine politische Frage

Ob Öffis gratis sein sollten, ist eine politische Frage. Dass Leute gerne schnuppern, zeigt jedenfalls auch eine Aktion mit allen 119 Gemeinden. Im Vorjahr stellten Verkehrsverbund und Land jedem Ort erstmals zwei übertragbare Klimatickets Classic plus (im Wert von je 465 Euro) zur Verfügung. An Wochenenden fährt damit eine zweite Person gratis mit.

"Viele haben sich ein Klimaticket gekauft, nachdem sie unsere Karten ausgeliehen haben", sagt etwa Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger. In Pfarrwerfen liegt die Auslastung laut Ortschef Bernhard Weiß bei 82 Prozent.

Auslastung in Pfarrwerfen bei über 80 Prozent

Die Leute würden sie für Arztbesuche, Tagesausflüge in der Freizeit oder zum Pendeln in die Arbeit nutzen. 2024 wird die Aktion verlängert - wegen Erfolgs. Interessierte Gemeinden müssen sich allerdings aktiv beim Verkehrsverbund anmelden.

Dasselbe gilt für die im Vorjahr wegen der A10-Tunnelbaustelle erstmals ausgegebenen Schnupper-Tagestickets. 2023 wurden sie für alle Lungauer und Pongauer Gemeinden angeboten, heuer können auf Anfrage auch die Pinzgauer Gemeinden darauf zurückgreifen.

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