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Wohin mit den Öffis?

Stadtkerne erlebbar zu machen, ohne im Verkehr zu ersticken: In Salzburg wird während des Sommers parallel an verschiedenen Konzepten getüftelt. Man überlegt, die Öffis unter, neben oder über die Straßen zu verlegen.

In Siena, Italien, bringt ein großspurig als „Funicular“ bezeichnetes Rolltreppen-System die Touristen vom P&R-Platz in die Altstadt. Es läuft.  
In Siena, Italien, bringt ein großspurig als „Funicular“ bezeichnetes Rolltreppen-System die Touristen vom P&R-Platz in die Altstadt. Es läuft.  
In Siena, Italien, bringt ein großspurig als „Funicular“ bezeichnetes Rolltreppen-System die Touristen vom P&R-Platz in die Altstadt. Es läuft.  
In Siena, Italien, bringt ein großspurig als „Funicular“ bezeichnetes Rolltreppen-System die Touristen vom P&R-Platz in die Altstadt. Es läuft.  

Da ist sie wieder, die Idee einer Stadtseilbahn, die den P&R-Bereich am Salzburger Messezentrum mit dem Stadtzentrum verbinden könnte, um den Verkehr von Tagestouristen zu entlasten, die andernfalls ungebremst bis vor die Pferdeschwemme fahren würden.

Einer der beiden Neos-Gemeinderäte, Lukas Rößlhuber, beantragt eine Berücksichtigung der Idee in den Budgetberatungen und ein Einsteigen der Politik in die Planung einer Trasse.

Stadtseilbahn: Zu klein gedacht

Dass er eine solche Stadtseilbahn als Alternative zum "S-Link" bezeichnet, sorgt für viel Kopfschütteln. Viel zu klein gedacht, schwingt in den Vorwürfen mit. Um den Modal Split (Anteil der Öffi-Nutzer am gesamten Verkehr) von derzeit unter zehn auf 30 Prozent zu bringen, sei ein leistungsfähiges Schienenverkehrsmittel unabdingbar - allein schon, um das mengenmäßig bewältigen zu können, sagen Verkehrsexperten. Die Salzburger Metropolregion mit gut zwei Millionen Einwohnern in 70 Kilometer Umkreis sei in den vergangenen zehn Jahren um eine halbe Million Einwohner gewachsen, sagt etwa Richard Fuchs von der Pro-S-Link-Initiative "Rote Elektrische".

Lukas Rößlhuber plädiert für eine Seilbahn als Alternative.
Lukas Rößlhuber plädiert für eine Seilbahn als Alternative.

Albert Greinmeister, Projektleiter des S-Link, nennt die geplante Lokalbahnverlängerung vom Salzburger Hauptbahnhof bis letztlich nach Hallein das "Rückgrat der künftigen Mobilität in Salzburg". Politisch kämpft allen voran Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) für die Umsetzung, die SPÖ schwenkte um.

Einen Rückschlag für die Befürworter bedeutet die Bürgerbefragung der Stadt-Salzburger, die auf Betreiben der "Stopp U-Bahn"-Initiative vermutlich noch im Herbst über die Bühne geht - laut Befürwortern zu früh, solange die Basisfragen nicht geklärt sind. Außerdem müsse wegen der hohen Betroffenheit das gesamte Land befragt werden, proklamiert Schnöll - Ende 2024, ginge es nach ihm.

Neos-Mann Rößlhuber sagt, wenn der S-Link scheitere, brauche man schnell umsetzbare Alternativen. "Eine Stadtseilbahn könnte eine davon sein."

Doppelmayr baut Stadtseilbahn in Paris

Seit 2021 baut Doppelmayr übrigens eine Stadtseilbahn in Paris. In Wien ließ ein Privater aufhorchen, der eine Gondelbahn um 70 Millionen Euro von Heiligenstadt auf den Kahlenberg in Wien errichten will. In Salzburg blitzt immer wieder die Idee einer Gondel (für Tagesbesucher) auf den Gaisberg auf.

In Gastein ist der "Vertical Link" in Ausarbeitung

In Gastein arbeitet eine Projektentwicklungsgesellschaft am "Vertical Link", der das Ortszentrum mit der Talstation des Stubnerkogels verbinden soll und Skitouristen so einen autofreien Urlaub in Bad Gastein ermöglichen könnte. Er soll über ein Rolltreppensystem ähnlich dem Beispiel in Siena (Italien) laufen. Deren "Funicular" läuft seit mehr als 15 Jahren - für Touristen ein sehr angenehmer Zugang in das historische Stadtzentrum.

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