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Die Rabauken sind auch auf der Piste in der Minderheit

Sigrid Scharf

Na bitte. Jetzt treiben sie also auch auf dem Schnee ihr Unwesen und tun, was sie am besten können, nämlich polarisieren. Sieben Klima-Aktivisten stürmten am Wochenende bei der Weltcup-Premiere den Hochgurgler Zielraum. Das Rennen wurde kurz unterbrochen, die Emotionen gingen hoch. Beim nächsten Skirennen wird es wohl mehr Security geben.

Sie sehen keine andere Möglichkeit gehört zu werden

Hört man den Klebern zu, wächst das Verständnis für sie. Sie sehen keine andere Möglichkeit mehr, ihre Botschaft an die Leute zu bringen. Sie nehmen dafür auch Geldstrafen in Kauf - so sollen jene, die kürzlich auf der Staatsbrücke saßen, erstmals in Salzburg 440 Euro auslegen müssen. Rabauken zwar, aber in der totalen Minderheit. Der Politik schadet dieser Druck von unten sicher nicht.

Mehr Carver als Kleber

Die große Mehrheit ist ohnehin auf Kurs, nutzt den Schnee zum Carven statt Kleben. Mindestens ein Viertel der jungen Leute ist laut einer aktuellen Studie der Österreich Werbung bereit und freudig, auch künftig Ski- bzw. Winterurlaub machen zu wollen.

Das gilt für die Deutschen genauso - Österreichs stärkstem Gäste-Markt.

Die Skibranche betreibt schon aus Eigeninteresse enorme Anpassungsmaßnahmen: in Richtung grüner Energie, Bahnanreisen und Besucherstromlenkung vor Ort etwa.

Die wenigsten reisen per Bahn an

Fast beschämend ist da die Erkenntnis, ebenfalls aus der ÖW-Studie, wonach die Jungen trotz Klimawandel in den seltensten Fällen per Bahn anreisen, sondern wie gelernt in der Familienkutsche.

Außerdem setzen sie völlig neue Trends. Zum Beispiel relaxen sie nach einem Skitag lieber in der Sauna, als sich in der Schirmbar zu verausgaben. Das ist die Masse. Rabauken sehen anders aus.